Die britische Großbank Standard Chartered sorgt mit einer drastischen Anpassung ihrer Ethereum-Prognosen für Aufsehen in der Krypto-Community. Nachdem die Bank noch im Frühjahr 2025 einen Zielwert von lediglich 4.000 US-Dollar nannte, liegt die aktuelle Jahresendprognose nun bei 7.500 US-Dollar. Das ist ein Anstieg von 87,5 Prozent gegenüber der vorherigen Einschätzung.
Langfristig rechnen die Analysten sogar mit einem Kurs von bis zu 25.000 US-Dollar bis Ende 2029. Als Gründe nennt Standard Chartered unter anderem die wachsende institutionelle Nachfrage, regulatorische Fortschritte in den USA sowie starke Fundamentaldaten. Damit wäre Ethereum definitiv einer der spannendsten Altcoin-Tipps 2025 .
Insbesondere die Nachfrage durch sogenannte Treasury-Firmen spielt laut der Bank eine zentrale Rolle. Unternehmen wie BitMine und Sharplink Gaming akkumulieren Ethereum in Milliardenhöhe und sollen laut Strategic ETH Reserve bereits fünf der zehn größten Wallets weltweit kontrollieren.
BitMine-Chef Tom Lee nennt Ethereum sogar den „größten Makro-Trade der kommenden 15 Jahre“ und hält selbst die optimistische Ethereum-Prognose von 7.500 US-Dollar für konservativ. Auch andere Marktbeobachter sehen durch die Kombination aus regulatorischem Rückenwind und technologischem Fortschritt eine neue Wachstumsphase für ETH eingeläutet.
Regulatorische Impulse durch den GENIUS Act und ETF-Zuwachs
Ein bedeutender Einflussfaktor auf die optimistische Bewertung ist der US-amerikanische GENIUS Act, ein Gesetz zur klaren Regulierung von Stablecoins. Mehr als die Hälfte dieser digitalen Dollar-Abbilder basieren auf Ethereum. Nach Einschätzung von Standard Chartered könnte sich der Stablecoin-Sektor bis 2028 sogar verachtfachen, was wiederum als Katalysator für Ethereums Netzwerkauslastung und Einnahmen fungieren würde.
Darüber hinaus sorgen neue institutionelle Anlageinstrumente für frische Liquidität. Seit Anfang Juni 2025 haben Treasury-Firmen und Spot-ETFs rund 3,8 Prozent aller im Umlauf befindlichen ETH aufgekauft. Dieser Wert liegt laut Bank etwa doppelt so hoch wie bei vergleichbaren Bitcoin-Zukäufen in früheren Marktzyklen. Parallel hat der Grayscale Ethereum Mini Trust ETF seinen Index-Anbieter überarbeitet und LMAX Digital in die Preisermittlung integriert.
Technologische Fortschritte als strategisches Fundament
Auch auf technologischer Ebene zeigen sich Fortschritte, die Ethereum als langfristige Anlage attraktiv machen. Die Entwickler-Community arbeitet aktuell an einem deutlichen Ausbau der Netzwerkkapazität. Ziel ist es, die Transaktionsleistung von Layer 1 um das Zehnfache zu erhöhen und damit das Fundament für hochvolumige Anwendungen wie institutionelle Finanztransaktionen oder Tokenisierungsplattformen zu schaffen. Gleichzeitig wächst das Ökosystem rund um Layer-2-Lösungen weiter, was Skalierung und Effizienz zusätzlich verbessert.
Obwohl Ethereum derzeit bei rund 4.400 US-Dollar notiert, hat es in den letzten Tagen wiederholt neue Jahreshöchststände erreicht und steht nur wenige Prozent unter dem historischen Rekord von 4.878 US-Dollar aus dem Jahr 2021.
Laut Marktbeobachtern hat die Rallye bereits zu massiven Short-Liquidationen geführt. Allein in den letzten 24 Stunden wurden laut CoinGlass Positionen im Wert von über 260 Millionen US-Dollar aufgelöst. Diese Liquidationen erhöhen den Kaufdruck weiter und könnten kurzfristig für zusätzliche Dynamik sorgen.
Skeptische Stimmen zur weiteren Entwicklung
Trotz der optimistischen Töne aus den Bankhäusern gibt es auch mahnende Stimmen. Illia Otychenko von CEX.IO erinnert daran, dass Standard Chartered im März 2025 noch eine Absenkung des Kursziels vorgenommen hatte, als man den Einfluss von Layer-2-Protokollen auf die Einnahmen des Mainnets kritisch bewertete. Dennoch scheint sich die Marktlage seither grundlegend verändert zu haben.
Arthur Azizov von B2 Ventures hält kurzfristige Anstiege auf bis zu 6.000 US-Dollar für wahrscheinlich. Vorausgesetzt, Ethereum unterschreitet nicht erneut die Unterstützung bei 3.350 US-Dollar.
