Südkorea wird Krypto-Daten mit 48 Ländern teilen

Südkorea hat zugestimmt, Informationen über Krypto-Transaktionen mit bis zu 48 Staaten zu teilen, gemäß der Vereinbarung über den Crypto-Asset Reporting Framework der OECD.

Die südkoreanische Regierung wird beginnen, Informationen über lokale und ausländische Investoren, die Kryptowährungen an Krypto-Börsen wie Upbit und Bithumb handeln, zu teilen. Die Datenerhebung beginnt im nächsten Jahr. Das System wird offiziell Anfang 2027 in Kraft treten.

Darüber hinaus wird die Transaktionshistorie lokaler Investoren ebenfalls mit der nationalen Steuerbehörde geteilt. Das bedeutet, dass Krypto-Börsen verpflichtet sind, ab dem nächsten Jahr sowohl die Transaktionshistorie als auch persönliche Informationen der Investoren an die jeweiligen Steuerbehörden zu melden.

Diese Maßnahmen sind Teil des Crypto-Asset Reporting Framework, eines Programms, das von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) initiiert wurde. Mitgliedsstaaten der OECD werden erwartet, Krypto-Börsen-Informationen automatisch mit mindestens 48 bis 74 Ländern zu teilen, darunter das Vereinigte Königreich, Deutschland, Japan und andere Staaten.

Basierend auf den Bedingungen der Vereinbarung findet ein Austausch von Krypto-Asset-Daten nur statt, wenn der jeweilige Partnerstaat ebenfalls zustimmt, seine Krypto-Asset-Daten mit Südkorea zu teilen.

Laut Insidern plant das Ministerium für Wirtschaft und Finanzen, diesen Monat eine Verwaltungsmitteilung an Investoren herauszugeben, die die Umsetzungsbestimmungen des neuen Krypto-Datenaustausch-Frameworks erläutert.

„Ziel ist es, detaillierte Vorschriften für die Umsetzung des Virtual Asset Information Exchange Agreement zu etablieren“, erklärte das Ministerium in einer offiziellen Stellungnahme, die von lokalen Medien zitiert wurde.

Laut Daten nationaler Behörden erreichte das Volumen ausländischer Krypto-Transaktionen in diesem Jahr bis zu 11,1 Billionen KRW (790 Millionen USD), was einem Anstieg von 700 Milliarden KRW (503,3 Millionen USD) im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Warum teilt Südkorea Krypto-Informationen?

Der Beginn des Reporting-Frameworks im Jahr 2027 fällt auch mit dem nationalen Krypto-Steuergesetz zusammen. Im vergangenen Jahr einigten sich die Regulierungsbehörden darauf, ein Gesetz, das die lokale Krypto-Steuer um 20 % erhöhen würde, um zwei Jahre zu verschieben.

Das von der OECD entwickelte Crypto-Asset Report Framework wurde mit dem Ziel geschaffen, grenzüberschreitende Steuerhinterziehung zu bekämpfen, indem die Steuertransparenz zwischen den Ländern im sich schnell entwickelnden Krypto-Markt verbessert wird.

Das Framework verpflichtet Krypto-Asset-Dienstleister (CASP), Informationen wie Steuerwohnsitz und Steueridentifikationsnummern der Nutzer zu erfassen und an das System zu melden. Anbieter müssen jährlich über ungewöhnliche oder große Krypto-Transaktionen berichten. Die OECD hofft, ihre Möglichkeiten zur Erkennung von Geldwäsche, Krypto-bezogenen Betrugsfällen und Steuerhinterziehung zu stärken.

Im Laufe der Jahre hat Südkorea einen Anstieg von Krypto-Betrugsfällen, insbesondere Steuerhinterziehung, verzeichnet. In den Jahren 2021 und 2022 beschlagnahmte die südkoreanische Regierung Kryptowährungen im Wert von rund 180 Millionen USD von Steuersündern.