CARDS steigt in einer Woche um das 9-fache: Enthüllung der neuen „On-Chain Blind Box“-Ökonomie hinter den Pokémon-Karten

Innerhalb nur einer Woche ist die Marktkapitalisierung eines Tokens namens CARDS um fast das Neunfache gestiegen. Dahinter steckt jedoch keine neue Blockchain oder ein komplexes Finanzderivat, sondern eine Sammlung von Pokémon-Sammelkarten.

Am 29. August brachte Collector Crypt auf der Solana-Blockchain den CARDS-Token auf den Markt, mit einer anfänglichen vollständig verwässerten Bewertung (FDV) von nur etwa 67 Millionen US-Dollar. Laut CoinGecko-Daten stieg der CARDS-Token seit seiner Einführung von weniger als 0,02 US-Dollar steil an und erreichte zwischen dem 3. und 6. September schnell etwa 0,30 US-Dollar, was einer kumulierten Steigerung von fast dem Zehnfachen entspricht. Danach gab es zwar eine Korrektur, aber der Preis blieb stabil über 0,20 US-Dollar und liegt damit um ein Vielfaches über dem Anfangsniveau.

Physische Sammelkarten auf der Blockchain: Das Geschäftsmodell von Collector Crypt

Collector Crypt ist eine auf der Solana-Blockchain aufgebaute Handelsplattform für Sammlerstücke, die das Konzept „physische Sammelkarten auf der Blockchain + Zufallsziehung“ verfolgt. Echte, bewertete und versiegelte Pokémon-Karten werden tokenisiert und in einem sicheren physischen Tresor gelagert.

Das Kernteam von Collector Crypt:

• Chief Executive Officer (CEO) Tuom Holmberg: Holmberg ist ein Serienunternehmer mit einem Hintergrund in angewandter Physik und einem MBA-Abschluss. Er verfügt über mehr als 25 Jahre Erfahrung im Sammeln von Magic: The Gathering-Karten und betreibt seit 2013 Bitcoin-Mining.

• Chief Technology Officer (CTO) Dax Herrera: Herrera hat einen Hintergrund in Informatik und ist ein Serienunternehmer im Bereich digitales Marketing.

• Senior Software Engineer Richard Shafer: Shafer verfügt über 15 Jahre umfassende Erfahrung in der Software- und Technologiebranche.

Das Projekt schloss im Februar 2023 erfolgreich eine Seed-Finanzierungsrunde ab und erhielt Unterstützung von renommierten Investoren wie GSR, Big Brain Holdings und Genesis Block Ventures.

Laut offizieller Beschreibung können Nutzer über die „Gacha Machine“ (eine Art Kapselspielautomat) der Plattform zufällig digitale Zertifikate (NFTs) dieser Karten erhalten und haben die Möglichkeit, diese NFTs über einen Rückkaufmechanismus gegen Fiatgeld oder Krypto-Assets einzutauschen.

Der native Token CARDS dient auf der Plattform als Zahlungsmittel, Anreiz und Governance-Token.

Collector Crypt versucht, drei Hauptprobleme des traditionellen Sammelkartenhandels zu lösen: mangelnde Liquidität, Schwierigkeiten bei der Echtheitsprüfung und langwierige Monetarisierungswege.

Die Plattform lagert bewertete Pokémon-Karten in Partner-Tresoren und bildet diese als einlösbare NFTs ab. Nutzer können entweder die NFTs halten und später gegen physische Karten eintauschen oder über das „Gacha“-System zufällige Packs kaufen. Ähnlich wie bei physischen Blindboxen weiß der Nutzer nicht, ob er eine gewöhnliche oder eine seltene Karte zieht.

Im Unterschied dazu bietet Collector Crypt auf der Blockchain sofortige Rückkaufangebote an, die etwa 85–90 % des Indexpreises von externen Märkten wie eBay oder ALT betragen. Das bedeutet, dass Spieler, selbst wenn sie keine Wunschkarte ziehen, ihre NFTs schnell zu Geld machen können, was die Einstiegshürde und das Risiko senkt.

Handelsvolumen und Cashflow

Daten zeigen, dass es sich hierbei nicht um ein „Luftspiel“ handelt. Seit Jahresbeginn hat das Handelsvolumen für Pokémon TCG auf der Plattform insgesamt mehr als 150 Millionen US-Dollar überschritten. Allein in der vergangenen Woche lag das Handelsvolumen bei über 10 Millionen US-Dollar, in der Woche davor bei 16 Millionen US-Dollar. Seit Jahresbeginn beträgt das durchschnittliche wöchentliche Wachstum des Handelsvolumens 27 %.

Auf der Verbraucherseite zeigen Daten von The Block, dass Nutzer in den letzten fünf Wochen wöchentlich mehr als 5,7 Millionen US-Dollar für Gacha ausgegeben haben. Die durchschnittlichen Wocheneinnahmen der Plattform liegen bei etwa 666.000 US-Dollar, wobei der Großteil davon zur Unterstützung von Rückkäufen verwendet wird.

Laut Dune-Daten erzielte Collector Crypt in der vergangenen Woche, obwohl die Plattform nur einen Tag online war, einen Kartenpack-Umsatz von 7,9 Millionen US-Dollar (der bisherige Wochenrekord lag bei 8,5 Millionen US-Dollar).

Die Nachfrage nach der Collector Crypt-Kartenlotterie ist extrem stark. Bei der letzten Öffnung der Plattform wurden innerhalb einer Stunde etwa 14.000 Packs zu je 50 US-Dollar verkauft, was einem Umsatz von 700.000 US-Dollar entspricht, das bedeutet:

• 233 Packs pro Minute verkauft;

• durchschnittlich 4 Transaktionen pro Sekunde;

Auch bei den letzten Verkäufen vor der Systempause war die Performance beeindruckend: In der Regel wurden etwa 15.000 bis 17.000 Packs zu je 50 US-Dollar verkauft. Am 4. September wurden innerhalb von weniger als einer Stunde legendäre Packs im Wert von 1,5 Millionen US-Dollar zu je 250 US-Dollar verkauft.

Dieser Kreislauf aus „Umsatz – Rückkauf – Reinvestition“ bildet eine Cashflow-getriebene, endogene Wachstumslogik. Einerseits bietet das anhaltende reale Handelsvolumen einen Wertanker für den Token; andererseits sorgt der Rückkaufmechanismus für einen Liquiditätsausgang für die Teilnehmer und stimuliert so die Nutzerbeteiligung weiter.

Die treibenden Kräfte hinter dem Preisanstieg: Narrativ, Mechanismus und Kapital

Der rasante Anstieg von CARDS ist nicht auf einen einzelnen Faktor zurückzuführen, sondern auf das Zusammenspiel von Narrativ, Mechanismus und Kapital.

Erstens ist Pokémon selbst eines der weltweit einflussreichsten IPs. Im Jahr 2023 erreichte das Handelsvolumen auf dem Sekundärmarkt für Pokémon-Karten mehrere Milliarden US-Dollar. Die Schwächen traditioneller Sammlermärkte sind dabei:

Geringe Handelsliquidität: Sammlerstücke lassen sich nur schwer schnell zu Geld machen, insbesondere hochpreisige Karten.

Schwierige Echtheitsprüfung: Die Unterscheidung zwischen echt und gefälscht ist schwierig, was zu hohen Vertrauenskosten führt.

Hohe Einstiegshürden: Für normale Spieler ist es schwer, an seltene Karten zu gelangen.

Collector Crypt senkt durch das Modell „Tokenisierung + Zufallsmechanismus“ die Einstiegshürden und dokumentiert Transaktionen transparent auf der Blockchain, was sowohl Web3-affine als auch sammelbegeisterte Nutzer anzieht.

Wichtiger ist jedoch die Rolle des Kapitals.

On-Chain-Daten zeigen, dass einige Großinvestoren in den ersten Tagen nach dem Token-Launch massiv eingestiegen sind und nach dem Preisanstieg schrittweise verkauft haben, wodurch sie innerhalb einer Woche Hunderttausende US-Dollar Gewinn erzielten.

So investierte ein Trader am 30. August und 2. September insgesamt 39.000 US-Dollar in den Kauf von CARDS und erwarb 1,5 Millionen Token zu einem Durchschnittspreis von 0,025 US-Dollar. Als der Token ein Allzeithoch erreichte, betrug der Gesamtwert seiner Position zeitweise über 360.000 US-Dollar. Anschließend verkaufte er 80 % seiner Position und erzielte einen Nettogewinn von 163.000 US-Dollar. Aktuell hält er noch CARDS im Wert von 275.000 US-Dollar, was bedeutet, dass sein Gesamtgewinn in den letzten 30 Tagen, ohne externe Verkäufe zu berücksichtigen, bereits über 180.000 US-Dollar beträgt. Von seinen letzten 15 Trades waren 8 profitabel, was einer Erfolgsquote von 53 % entspricht.

Solche „Whale“-Aktionen treiben nicht nur direkt den Preis nach oben, sondern erzeugen auch einen Herdentrieb, der Kleinanleger in Scharen anzieht.

Die Herausforderung der Nachhaltigkeit

Die Markteuphorie kann jedoch die potenziellen Risiken nicht verbergen. Derzeit sind nur etwa 10 % der CARDS-Token im Umlauf, der zukünftige Freisetzungsdruck ist unvermeidlich. Das kurzfristige Arbitrageverhalten der Großinvestoren bedeutet, dass starke Preisschwankungen in kurzer Zeit wahrscheinlich erneut auftreten werden.

Darüber hinaus weist der Zufallsmechanismus und das Cashback-Design von Gacha starke „Glücksspiel“-Merkmale auf, was in Zukunft zu regulatorischer Prüfung in verschiedenen Rechtsgebieten führen könnte. Die starke Abhängigkeit von Collector Crypt von der Pokémon-IP ist ebenfalls ein potenzielles Risiko. Sollte keine Expansion in andere Sammelbereiche erfolgen, könnte das Wachstum an seine Grenzen stoßen.

Doch wie bei allen von Kapital und Emotionen getriebenen Anstiegen liegt die Herausforderung in der Zukunft darin, ob Collector Crypt nach dem Abflauen des Hypes weiterhin Handelsvolumen und Einnahmen steigern und sich von einer „Blockchain-Blindbox“ zu einer wirklich nachhaltigen Infrastruktur für Sammlerstücke und Finanzprodukte entwickeln kann.

Autor: Bootly.eth