Michael Saylor, Gründer und Chairman von Strategy (MSTR), treibt den Bitcoin-Bestand seines Unternehmens weiter in bislang unerreichte Höhen. Jüngst meldete das Unternehmen einen Bestand von 638.460 BTC. Aktuell sind diese rund 72 Milliarden US-Dollar wert. Damit hält Strategy mehr als drei Prozent aller im Umlauf befindlichen Bitcoin und kommt seinem ambitionierten Ziel, ein ganzes „Nakamoto“ (1 Million BTC), zu akkumulieren, immer näher.
Trotz des massiven Engagements wächst die Kritik unter den Aktionären. Hintergrund ist die Aufhebung einer Schutzklausel, die bisher verhindert hatte, dass neue Aktien unter dem 2,5-fachen des Nettovermögenswerts ausgegeben werden. Kritiker befürchten eine Verwässerung der Anteile und somit eine Reduktion der BTC-Deckung je Aktie.
Die Sorge ist nicht unbegründet. Nach Bekanntgabe der Regeländerung verlor die MSTR-Aktie binnen eines Monats rund 17 Prozent und notiert aktuell bei 326 US-Dollar. Strategy reagierte dennoch prompt und nutzte das sogenannte At-the-Market-Angebot (ATM), um 875.301 neue Aktien zu verkaufen. Damit nahm das Unternehmen 309 Millionen US-Dollar ein. Genug, um bei einem Bitcoin-Kurs von 113.000 US-Dollar etwa 2.700 BTC zu erwerben. Für Michael Saylor ist klar: kurzfristige Verluste in Kauf nehmen, um langfristig weiter Bitcoin zu horten.
Saylors Langzeitvision: 30 Prozent jährliche Rendite
Parallel zur Aktienpolitik sorgt Michael Saylor mit einer spektakulären Langzeitprognose für Aufsehen. In einem Interview erklärte der Unternehmer, dass er mit einer durchschnittlichen Bitcoin-Rendite von 30 Prozent pro Jahr über die nächsten 20 Jahre rechnet. Auf Basis des heutigen Kurses würde dies einem BTC-Preis von rund 21,47 Millionen US-Dollar im Jahr 2045 entsprechen. Die Einschätzung ist laut Saylor nicht aus der Luft gegriffen. Schließlich habe Bitcoin in den vergangenen fünf Jahren sogar eine durchschnittliche Jahresrendite von mehr als 50 Prozent erzielt.
Saylor verweist auf die zunehmende institutionelle Nachfrage, das weltweite Interesse an dezentralem Geld und die immer breiter werdende Akzeptanz bei Banken, Unternehmen und Regierungen. Aus seiner Sicht handelt es sich bei Bitcoin um eine epochale Technologie, vergleichbar mit Strom oder dem Internet. Auch wenn die Kursentwicklung kurzfristig volatil bleibt, rät er Anlegern, sich nicht von Rücksetzern beirren zu lassen. „Nicht das Jetzt zählt, sondern der Horizont“, so sein Ratschlag.
Kursziel von 150.000 US-Dollar bis Jahresende?
Auch kurzfristig rechnet Saylor mit einem starken Anstieg des Bitcoin-Kurses. In einem Gespräch mit CNBC ließ er durchblicken, dass er ein Kursziel von 150.000 US-Dollar für dieses Jahr für realistisch hält. Einige Analysten, mit denen er im Austausch steht, teilen diese Einschätzung. Bei einem derzeitigen BTC-Kurs von rund 113.000 US-Dollar entspräche das einem Anstieg von über 30 Prozent.
Derweil kauft Strategy weiter unermüdlich nach. Allein am vergangenen Montag investierte das Unternehmen weitere 217,4 Millionen US-Dollar in Bitcoin.
Michael Saylors Strategie zahlt sich auch für ihn persönlich aus. Mit einem geschätzten Vermögen von 7,37 Milliarden US-Dollar zählt er mittlerweile zu den reichsten Tech-Unternehmern der Welt. Ein Großteil davon stammt aus dem Kursanstieg der MSTR-Aktie, die eng an den Bitcoin-Wert gekoppelt ist. Sollte sich der BTC-Kurs wie von ihm prognostiziert entwickeln, könnte Saylor endgültig zum Krypto-Milliardär der Superlative werden.
Doch so bullish die Vision auch ist, bleibt die Unberechenbarkeit der Krypto-Märkte ein entscheidender Risikofaktor. Saylor selbst räumt ein, dass der Kurs nicht linear steigen wird. Vielmehr seien starke Schwankungen die Regel. Eine durchschnittliche Rendite von 30 Prozent pro Jahr könnte sich auch aus Jahren mit massiven Verlusten und Jahren mit überdurchschnittlichen Gewinnen zusammensetzen. Geduld, Vertrauen und ein langer Atem seien daher unerlässlich. Genau das predigt Saylor seit Jahren und lebt es mit jeder neuen Bitcoin-Tranche vor .
