Was ist mit China, wenn die Vereinigten Staaten Bitcoin akzeptieren?

Was wird China tun, wenn die Vereinigten Staaten tatsächlich beginnen, Gold zu verkaufen, um Bitcoin anzuhäufen?

Bitcoin bleibt in China Persona non grata

Obwohl China weiterhin den Kauf, Handel und das Mining von Bitcoin verbietet, ist die Realität nicht ganz so streng.

Es stimmt, dass chinesischen Banken Überweisungen an Kryptowährungsplattformen untersagt sind. Dennoch existiert trotz des Weggangs von Binance, Huobi, Bitfinex und OKX ein florierender Schwarzmarkt.

Wer wirklich Bitcoin erwerben möchte, kann dies tun. Gleiches gilt für das Mining. Sicherlich mussten die meisten großen Miner ihre Aktivitäten einstellen, aber nicht alle. Wer überschüssige Wasserkraft nutzt, wird toleriert, ganz zu schweigen von den kleinen Minern, die das Verbot ignorieren.

Im Gegensatz dazu ist Hongkong (eine halbautonome chinesische Sonderverwaltungszone) deutlich fortschrittlicher. Die Steuervorschriften sind klar und mehrere Unternehmen ermöglichen den Kauf von Bitcoin (OSL Digital, Hash Blockchain, Bullish HK usw.).

Institutionelle Investoren haben daher Lösungen, und mehrere Unternehmen mit Sitz in Shanghai profitieren davon. Dies ist der Fall bei Cango und Next Technology Holding. Letztere hat gerade die Ausgabe von Aktien angekündigt, um Bitcoin im Wert von 500 Millionen Dollar zu kaufen.

Diese beiden Unternehmen halten bereits mehr als 11.200 Bitcoin. Sie belegen weltweit den fünfzehnten und siebzehnten Platz, hinter dem amerikanischen Unternehmen Strategy (639.000 BTC), Tesla (11.509 BTC) oder dem japanischen Metaplanet (21.000 BTC). Letzteres hat kürzlich erfolgreich 1,4 Milliarden Dollar aufgenommen, um seine Bitcoin-Reserve zu erhöhen.

Es ist zu erwarten, dass bald weitere chinesische Unternehmen das Schweigen brechen werden. Umso mehr, als die chinesische Regierung angesichts der Entwicklungen in den Vereinigten Staaten vermutlich bereits bereut.

Strategische Bitcoin-Reserve der USA

Viele sind wie der heilige Thomas und warten darauf, dass die Vereinigten Staaten handeln, um daran zu glauben. Eine kluge Haltung, aber es gibt unbestreitbare Anzeichen.

Zum Beispiel besitzen die meisten Regierungsmitglieder Bitcoin. Auch Donald Trump sowie seine Söhne, die gerade das Mining-Unternehmen American Bitcoin an die Börse gebracht haben. Eric Trump erklärte am Dienstag bei CNBC, dass Bitcoin „das moderne Gold, der beste Vermögenswert unserer Zeit“ sei.

Konkreter war Michael Saylor, Mitbegründer von Strategy, diese Woche in Washington, um das Gesetz zur strategischen Bitcoin-Reserve zu unterstützen. Er schloss sich anderen Branchenführern bei einer Diskussionsrunde an, die von Senatorin Cynthia Lummis und Abgeordnetem Nick Begich organisiert wurde.

Zur Erinnerung: Das Gesetz (Bitcoin Act) schlägt vor, dass die US-Regierung innerhalb von fünf Jahren eine Million Bitcoin erwirbt. „Wenn die Vereinigten Staaten ihr Gold verkaufen und Bitcoin kaufen würden, könnten sie jedes Jahr 200.000 erwerben“, sagte Cynthia Lummis Anfang dieses Sommers.

Ziel der Diskussionsrunde war es, eine Strategie zu entwickeln, um schnell parteiübergreifende Unterstützung in beiden Kammern zu gewinnen. Offenbar wurde beschlossen, dass der „Bitcoin Act“ mit dem Gesetz zur Strukturierung des Kryptowährungsmarktes (Regulierung digitaler Vermögenswerte) und dem Anti-CBDC-Gesetz zusammengelegt wird. Ein Gesetzespaket, das helfen wird, die orange Pille besser zu verbreiten.

Bretton Woods 2.0

Es ist kein Geheimnis mehr: China und die BRICS im Allgemeinen wollen den Dollar nicht mehr. Der Krieg in der Ukraine ist weitgehend die scharfe Antwort der Vereinigten Staaten auf diese Rebellion. Der russische Präsident treibt die Entdollarisierung tatsächlich voran, wie er Ende letzten Jahres erklärte:

Die Verwendung des Dollars als Weltwährung bringt den Vereinigten Staaten viel Geld ... Der Dollar ermöglicht es ihnen, andere Volkswirtschaften zu ihrem Vorteil auszubeuten ...

Vladimir Putin

China steht dem in nichts nach. Seine Dollarreserven schmelzen wie Schnee in der Sonne. Noch besser: Peking hat sich ein eigenes internationales Zahlungssystem (CIPS) zugelegt. Kein Bedarf mehr für das SWIFT-Netzwerk oder den Dollar. Die Hälfte seines internationalen Handels wird bereits in Yuan abgewickelt.

Washington muss sich der Realität stellen. Es ist an der Zeit, das berühmte „exorbitante Privileg“ aufzugeben und das Handelsdefizit zu reduzieren. Das ist Donald Trumps Priorität, selbst wenn er dafür Zölle erhebt – auch gegen Verbündete.

Kurz gesagt, die Welt kehrt langsam in die Ära des Goldstandards zurück, als Gold gewissermaßen die internationale Währung war. Russland und China bereiten sich seit Jahren darauf vor, indem sie riesige Mengen Gold anhäufen. Beide halten jeweils 2.300 Tonnen, was 1.200 Milliarden Dollar entspricht.

Deshalb ist Bitcoin eine interessante Karte für die Vereinigten Staaten. Wenn Donald Trump Gold verkauft, um Bitcoin zu kaufen, würde er zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Er würde das sino-russische Bündnis schwächen und gleichzeitig den ersten Anspruch auf das Gold des dritten Jahrtausends erheben.

Wladimir Putin scheint den amerikanischen Pokerzug zu erkennen. Und Xi Jinping?

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