Das japanische börsennotierte Unternehmen Metaplanet Inc. treibt seine Bitcoin-Strategie weiter voran und hat in den vergangenen Tagen zwei bedeutende Schritte bekanntgegeben. Einerseits wurde mit Bitcoin Japan Inc. eine hundertprozentige Tochtergesellschaft gegründet, die Medienprojekte, Veranstaltungen und Dienstleistungen im Zusammenhang mit Bitcoin bündeln soll. Dazu gehört auch die Übernahme der Domain Bitcoin.jp, einer der bekanntesten Adressen in Japan, sowie die geplante Entwicklung von Bitcoin Magazine Japan und einer eigenen Konferenz. Damit will Metaplanet seine Aktivitäten in einem klaren organisatorischen Rahmen zusammenführen, die Transparenz erhöhen und eine Plattform schaffen, die sich für künftige Expansionsschritte eignet. Besonders im japanischen Markt, der bislang weniger durch institutionelles Engagement und mediale Präsenz rund um Bitcoin geprägt war als etwa die USA oder Europa, könnte dies zu einer stärkeren Sichtbarkeit beitragen und den Diskurs beleben.
Nur wenige Tage nach dieser Ankündigung folgte der nächste Paukenschlag. Metaplanet teilte gestern mit, zusätzlich mehr als 5.400 Bitcoin erworben zu haben. Die Gesamtbestände steigen damit auf 25.555 Bitcoin an, die zu einem durchschnittlichen Einkaufspreis von umgerechnet 104.000 US-Dollar pro Stück bilanziert werden. Damit ist das Unternehmen weltweit der fünftgrößte börsennotierte Bitcoin-Halter. Finanziert wurde diese Aufstockung vor allem durch Kapitalmaßnahmen. Im September wurden im Rahmen einer internationalen Aktienplatzierung 385 Millionen neue Anteile ausgegeben, was rund 180 Milliarden Yen in die Kasse brachte. Etwa die Hälfte dieser Summe floss bereits direkt in den Erwerb von Bitcoin.
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Diese Entwicklung sendet ein klares Signal an den Markt. Während Bitcoin in Japan bislang nur begrenzt im institutionellen Kontext angekommen ist, etabliert sich Metaplanet zunehmend als Vorreiter. Die wachsenden Bestände wirken zudem unmittelbar auf die Liquidität und die Nachfrage nach Bitcoin. Mit der neuen Tochtergesellschaft setzt das Unternehmen darüber hinaus auf den Aufbau von Infrastruktur, die langfristig dazu beitragen könnte, Akzeptanz und Wissen über Bitcoin in der Bevölkerung zu verbreiten.
Gleichzeitig birgt die Strategie erhebliche Risiken. Zwischen dem inneren Wert, also dem Net Asset Value der Bitcoin-Bestände, und der Börsenbewertung von Metaplanet besteht ein Missverhältnis, das Anleger potenziell in die Irre führen kann. Zudem basiert der Aufbau der Bestände fast ausschließlich auf Kapitalerhöhungen, was bestehende Aktionäre durch die massive Ausweitung der Aktienanzahl verwässert. Hinzu kommt, dass das Geschäftsmodell im Kern dem einer Treasury Company entspricht, deren Erfolg nahezu vollständig an die Kursentwicklung von Bitcoin gekoppelt ist. Längere Schwächephasen oder Rückgänge am Markt könnten die Bilanz und die Fähigkeit, weiteres Kapital aufzunehmen, stark belasten.
Metaplanet schärft damit sein Profil als japanisches Pendant zu Strategy. Doch während das US-Unternehmen vor allem als reines Bitcoin-Treasury-Vehikel auftritt, versucht Metaplanet zusätzlich durch Medien- und Eventformate eine gesellschaftliche und kommunikative Dimension einzubringen. Ob sich dieser Ansatz langfristig als tragfähig erweist, hängt maßgeblich davon ab, wie sich der Bitcoin-Kurs entwickelt und ob es gelingt, die zusätzlichen Geschäftsbereiche wirtschaftlich zu etablieren. Klar ist jedoch schon jetzt, dass Metaplanet den Anspruch erhebt, Bitcoin in Japan zu einem zentralen Thema der Finanz- und Technologielandschaft zu machen.
