Ein milliardenschwerer Unternehmer, der unermüdlich Bitcoin kauft. Ein Blockchain-Projekt, das mit einem riskanten Upgrade um seinen Ruf kämpft. Ein Steuerfall, bei dem die Erben mehr schulden, als im Nachlass steckt. Und ein Markt, der sich fragt, ob die alte Regel der Vierjahreszyklen endgültig bricht. All das passiert nicht irgendwann, sondern genau in dieser Woche – und jeder dieser Schauplätze könnte den Ton für die gesamte Kryptoszene setzen.
Bitcoin unter Dauerfeuer der Prognosen
Michael Saylor hat seine Rolle gefunden: Visionär, Risikoträger, Daueroptimist und Bitcoin Permabulle. Woche für Woche verkündet er, dass Bitcoin nicht nur steigen, sondern in neue Dimensionen aufbrechen werde. Sein Unternehmen hortet inzwischen Hunderttausende Coins – finanziert über massive Aktienausgaben, die das Geschäftsmodell zu einer Wette auf einen einzigen Vermögenswert machen. In dieser Woche wird sich zeigen, wie die Märkte mit dieser Strategie umgehen. Neue Quartalszahlen und Investoren-Calls könnten deutlich machen, ob die Geduld der Anleger hält oder ob die Angst vor Überdehnung wächst. Denn so sehr die Geschichte vom digitalen Gold fasziniert: Sobald der Kurs dreht, sitzt auch Saylor am kürzeren Hebel – im wahrsten Sinne des Wortes.
IOTA am Scheideweg
Parallel kämpft IOTA um nichts Geringeres als seine zweite Chance. Das Projekt, einst als große Hoffnung gefeiert, hat sich mit technischen Versäumnissen und Vertrauensbrüchen selbst ins Abseits gestellt. Nun soll ein tiefgreifendes Upgrade alles anders machen. „Rebased“ nennt sich der Neustart, der das Netzwerk von Grund auf neu strukturieren soll. Entwickler versprechen Dezentralität ohne Netzwerkknoten im Hintergrund, Forscher messen schon Energieeffizienz und Belastbarkeit. Doch ob der Schritt wirklich trägt, wird nicht im Whitepaper entschieden, sondern in der Praxis. Beobachter sehen in dieser Woche die Nagelprobe: Kann das Update tatsächlich halten, was es verspricht, oder bleibt IOTA nichts weiter als ein Experiment ohne Durchbruch?
Inhaltsverzeichnis
ToggleErbschaften als versteckte Kostengefahr
Abseits der großen Kursfantasien schleicht sich ein Problem heran, das in dieser Woche besondere Aufmerksamkeit erhält: Krypto-Erbschaften. Ein Fall macht die Runde, in dem ein Nachlass am Todestag Millionen wert war – nur um wenige Wochen später so tief zu fallen, dass die Erben die fällige Steuer kaum noch begleichen konnten. Das deutsche Steuerrecht kennt kein Pardon, der Stichtagswert ist bindend. Für Anleger, die digitale Assets langfristig halten, bedeutet das ein Risiko, das bisher oft übersehen wurde. Steuerberater warnen, dass genau jetzt, mitten in einer volatilen Marktphase, die Weichen für künftige Konflikte gestellt werden.
Zwischen Krypto Euphorie und Eiszeit
Die Stimmung am Markt schwankt dieser Tage wie ein Pendel – und das gefühlt sekündlich. Einerseits locken Prognosen von Rekordkursen und Geschichten von Unternehmen, die Bitcoin in ihre Bilanzen schreiben. Andererseits mehren sich Stimmen, die von einer möglichen „Krypto-Eiszeit“ sprechen. Gemeint ist ein Szenario, in dem Handelsvolumen austrocknen, Regulierungen strenger werden und das Vertrauen der Anleger erodiert. Indikatoren, die sonst als Signalgeber dienen, zeichnen derzeit kein klares Bild. Diese Woche könnte zur Bewährungsprobe werden: Hält die Euphorie, oder schlägt die Stimmung ins Gegenteil um?
Halving-Zyklen unter Druck
Seit Jahren war das Halving von Bitcoin eine Art Metronom des Marktes. Alle vier Jahre halbiert sich die Belohnung für Miner und bislang folgten die Kurse zuverlässig einem wiederkehrenden Muster. Doch genau dieses Muster wird nun in Frage gestellt. Mit dem wachsenden Einfluss institutioneller Anleger, dem Aufkommen von Spot-ETFs und einer globalen Regulierung, die den Markt stärker formt, könnte die alte Logik bröckeln. Analysten diskutieren, ob die berühmten Zyklen noch verlässlich sind oder ob andere Faktoren längst den Takt vorgeben. Wer in dieser Woche investiert, setzt nicht nur auf Kurse, sondern auf ein Verständnis dafür, ob eine Ära der Vorhersagbarkeit zu Ende geht.
Der Blick über den Krypto-Tellerrand
Kryptowährungen existieren nicht im luftleeren Raum. Zinsentscheidungen der Zentralbanken, geopolitische Spannungen und makroökonomische Daten wirken unmittelbar auf die Preisbildung. Gerade in dieser Woche stehen wieder Sitzungen und Veröffentlichungen an, die darüber entscheiden können, ob Kapital in riskantere Assets fließt oder ob Anleger die sichere Bank suchen.
Vertrauen ist in der Kryptowelt eine knappe Ressource
Am Ende bleibt die Frage nach dem Vertrauen. Unternehmen, die Bitcoin als Reserve ins Schaufenster stellen, wollen zeigen, dass Krypto längst im Herzen der Finanzwelt angekommen ist. Doch Kritiker sehen darin vor allem die Gefahr einer Überhitzung, bei der alles an der Hoffnung auf steigende Kurse hängt. Diese Woche wird sichtbar machen, ob das Vertrauen wächst oder ob Zweifel überhandnehmen. Wer genau hinsieht, erkennt: Es geht nicht nur um Charts, sondern um die Glaubwürdigkeit eines ganzen Marktes.
Zuletzt aktualisiert am 28. September 2025
