Nach Crash: Wieso BTC jetzt trotz erneutem Handelskonflikt steigt

Trump verursacht Krypto-Crash nach chinesischer Ankündigung

Der Kryptomarkt steigt derzeit trotz eines erneuten Ausbruchs des Handelskonflikts zwischen den USA und China. Am Freitag kündigte US-Präsident Donald Trump neue Einfuhrzölle auf chinesische Waren an.

Laut seiner eigenen Erklärung sei dies ein Vergeltungsschlag für eine bevorstehende chinesische Handelspolitik, die laut Trump sehr aggressiv ausgerichtet sei. In einem Schreiben kündigte die chinesische Regierung an, staatliche Exportkontrollen durchzuführen. Davon seien besonders seltene Erden betroffen. Trump sieht von diesem Vorgehen nicht zuletzt die USA betroffen.

“Es wurde gerade bekannt, dass China eine außerordentlich aggressive Haltung in Bezug auf den Handel eingenommen hat, indem es einen äußerst feindseligen Brief an die Welt geschickt hat”, schrieb Trump über Truth Social.

Weiter setzte er fort: “Aufgrund der Tatsache, dass China diese beispiellose Haltung eingenommen hat, (…) werden die Vereinigten Staaten von Amerika ab dem 1. November 2025 (…) einen Zollsatz von 100 Prozent auf alle chinesischen Waren erheben – zusätzlich zu den derzeit geltenden Zöllen.”

Trump droht der chinesischen Regierung mit neuen Zöllen, nachdem diese neue Exportkontrollen angekündigt hatte.

Der Kryptomarkt reagierte drastisch auf diese Botschaft. Innerhalb von zwei Stunden verlor der Bitcoin-Kurs etwa mehr als zehn Prozent seines Wertes. So sank BTC von 117.000 auf rund 105.000 US-Dollar. Auch der Rest des Marktes stürzte ab.

Der US-Präsident reagierte auf eine Ankündigung des chinesischen Handelsministeriums, wonach der Export chinesischer seltener Erden künftig eine staatliche Erlaubnis benötigt. Dieselbe Kontrolle wolle die chinesische Regierung ab dem 1. November auch auf Halbleiter ausüben, die im Ausland mit chinesischen Materialien gebaut werden.

Wieso Krypto jetzt trotz erneutem Handelskonflikt steigt

Der Krypto-Crash begann am Freitag. Schon nach wenigen Stunden zeichnete sich eine Verbesserung der Marktlage ab – und das, obwohl eine politische Lösung bis jetzt anscheinend noch nicht existiert.

Denn: Unter den aktuellen Umständen könnte ein schwelender Handelskonflikt zwischen China und den USA weiter zunehmen. Zuletzt hatten die beiden Staaten im August einen 90-tägigen Kompromiss geschlossen. Während dieser Zeit senkte man gegenseitige Zölle auf zumeist zehn bis 30 Prozent.

Diese temporäre Lösung sollte eigentlich ab dem 10. November durch ein endgültiges Abkommen abgelöst werden. Aktuell ist zweifelhaft, ob dieses Vorhaben gelingt. Bisher scheiterten die Verhandlungen zwischen China und den USA.

Dass die Regierungen beider Staaten nun neue Maßnahmen veranlassen möchten, könnte die Lage also weiter zuspitzen. Trotzdem gelang es dem Kryptomarkt, seine Korrektur bereits zu starten.

International kommen dem Kryptomarkt stetig verbesserte Grundlagen zugute. Anstöße hierfür liefern derzeit vor allem die USA, die an mehreren neuen Gesetzen und Regulierungsweisen arbeiten.

Institutionelle Investoren sind zunehmend an Krypto interessiert. Durch eine Lockerung der ETF-Regulierung dürften bald zusätzliche Gelder in den Markt fließen. Doch auch sonst scheint Krypto zu wichtig, um die Anlagen während der aktuellen Situation abzustoßen.

Experten erwarten, dass der US-Dollar unter Trump weiterhin an Wert verliert. Auch Investmentprodukte wie US-Staatsanleihen könnten an Attraktivität verlieren, weil ihre Zinsraten sinken sollen – die FED plant die Einführung eines sogenannten Third Mandate.

Sollten Fiatwährungen oder andere Finanzmärkte – wie etwa Aktienmärkte – sinken, weil sie eine hohe Korrelation zu staatlichen Maßnahmen aufweisen, so sind Kryptowährungen eine attraktive Zuflucht. Diese Stärke können Bitcoin und Co. aktuell ausspielen.

Zum Redaktionsschluss liegt der Bitcoin-Kurs deshalb etwa 2,40 Prozent im Plus. BTC notiert bei 114.415 US-Dollar. Der gesamte Kryptomarkt stieg über denselben Zeitraum – die letzten 24 Stunden – um 4,66 Prozent.