Wie das legendäre 30x El Dorado Mastiff, was ist das x402 Protocol?

Gestern wurde auf Base ein besonderer Gold Dog geboren, genannt $PING. Basierend auf den Kosten des initialen Mintings und dem aktuellen Coin-Preis ergibt ein erfolgreiches Minting eine Rendite von etwa dem 18-fachen.

Die Einzigartigkeit von $PING liegt darin, dass sein Minting-Prozess an die Inscription von vor 2 Jahren erinnert. Die Kosten für ein $PING-Minting betragen etwa $1, und bei Erfolg erhält man 5000 $PING. Die Minting-Seite von $PING ähnelt ebenfalls der damaligen Inscription, sie verfügt nicht über ein ausgefeiltes Frontend und wirkt eher „hardcore“.

Dies ist der erste Token, der über das x402-Protokoll ausgegeben wurde. Was ist also das x402-Protokoll? Warum ist der Minting-Prozess von $PING so besonders? Und wie sieht das aktuelle Ökosystem dieses Protokolls aus?

Was ist das x402-Protokoll?

x402 ist ein offenes Zahlungsprotokoll, das von Coinbase entwickelt wurde und es KI-Agenten ermöglicht, Transaktionen autonom abzuschließen.

Das x402-Protokoll nutzt den seit langem bestehenden HTTP-Statuscode „402 Payment Required“, um eine Zahlung zur Erfüllung einer API-Anfrage oder zum Laden einer Webseite anzufordern. Fehlen bei einer API-Anfrage Zahlungsinformationen, gibt x402 einen HTTP-402-Statuscode zurück, der den Client auffordert, zu zahlen und die Anfrage erneut zu senden.

Das folgende Ablaufdiagramm erklärt anschaulich, wie das x402-Protokoll funktioniert:

(Bildquelle: Jay Yu - Pantera Capital)

Ein Nutzer stellt Claude die Anfrage: „Nutze meine Coinbase Wallet, um mir eine Jeans bei Amazon zu kaufen.“ Nach Erhalt der Anfrage initiiert die KI eine Kaufanfrage an Amazon. Amazon erstellt daraufhin eine initiale Transaktion, die die zu verwendende Wallet-Adresse, die Chain, die Kryptowährung und den spezifischen Betrag enthält. Sobald die KI dies erhält, sendet sie die Transaktion an den x402-Protokoll-Validator, um zu prüfen, ob die Wallet auf der entsprechenden Chain über ausreichende Assets verfügt, ob das Produkt handelbar ist und ob der Nutzer die Autorisierung bestätigt hat. Sobald alles bestätigt ist, werden der Betrag und der Zahlungsnachweis an die Adresse des Händlers gesendet. Damit ist die Transaktion abgeschlossen.

Insgesamt dient der HTTP-402-Statuscode im Protokoll als „informative“ Komponente, die anzeigt, ob eine Transaktion erfolgreich war. Coinbase hat auf Basis dieses Statuscodes eine Funktion hinzugefügt, die Zahlungen über die Blockchain ermöglicht und so das x402-Protokoll geschaffen.

Das klingt vielleicht einfach, aber beim Blick auf den oben dargestellten Protokollablauf gibt es zwei erwartete Aspekte. Der erste ist die weitere Vereinfachung des On-Chain-Asset-Kanals für tatsächliche Zahlungen, sodass Nutzer nicht mehr in Fiatgeld auszahlen müssen, bevor sie ausgeben, sondern direkt Assets wie USDT, USDC oder andere On-Chain-Assets verwenden können. Der Schlüssel dazu ist jedoch die breite Akzeptanz, also dass genügend Händler dies unterstützen.

Jeder Web-API- oder Content-Provider (Krypto oder Web2), der einen kostengünstigen, reibungslosen Zahlungsweg für kleine oder nutzungsbasierte Transaktionen anbieten möchte, kann x402 integrieren.

Der zweite Aspekt ist der AI Agent. Der AI Agent, der als Zahler/Empfänger agiert, eignet sich besonders für Blockchain-Zahlungen, da KI-Agenten im Gegensatz zu Menschen nicht von Natur aus Bank- oder Zahlungs-App-Konten durch KYC besitzen. Mit zunehmender Intelligenz der AI Agents sind auch einige neuartige Konsum- oder On-Chain-Erfahrungen zu erwarten.

Der Workflow erklärt auch, warum der Minting-Prozess von $PING mit einer Inscription verglichen wird, da er eine Bestätigung durch den x402-Validator benötigt. Während des Mintings bombardierten zahlreiche Minting-Anfragen nicht nur wiederholt das Minting-Interface, sondern stellten auch den ersten echten Stresstest für das x402-Protokoll dar.

Daten der letzten 30 Tage zeigen, dass das $PING-Interface über 150.000 x402-Transaktionen erhalten hat, mit einem Gesamtvolumen von etwa $140.000, und damit den zweitplatzierten Questflow deutlich übertrifft.

Dies ist das erste Mal seit fast einem halben Jahr seit dem Start, dass das x402-Protokoll so lebhaft und bekannt ist. Unabhängig von Chain oder Protokoll ist die Ausgabe neuer Assets immer ein heißes Thema in der Krypto-Welt.

Überblick über das x402-Ökosystem

Welche weiteren Projekte im Zusammenhang mit dem x402-Protokoll sind neben $PING beachtenswert?

Die Ecosystem-Seite auf der offiziellen Website des x402-Protokolls bietet eine Zusammenfassung der aktuellen Projekte. Beim Durchsehen der einzelnen Projekte wird deutlich, dass sich dieses Protokoll noch in einer recht frühen Entwicklungsphase befindet. Viele Projekte führen direkt zu technischen Dokumentationen oder zu den GitHub-Repositories der Projekte.

Hier fassen wir einige bestehende Token-Projekte und bevorstehende Launches zusammen.

Questflow

Eine Multi-AI-Agent-Work-Ordering-Schicht, die es mehreren AI Agents ermöglicht, Aufgaben autonom zu koordinieren. Im Juli dieses Jahres wurde bekannt gegeben, dass sie eine Seed-Runde in Höhe von $6,5 Millionen unter der Leitung von cyber•Fund abgeschlossen haben, mit Beteiligung von Delphi Labs, Systemic Ventures, Eden Block, HashKey Capital, Animoca Brands, Tezos und anderen. Außerdem erhielten sie Zuschüsse von der Coinbase Developer Platform, Aptos und Virtuals.

Es gibt derzeit keinen offiziellen Token, aber im Dezember letzten Jahres haben sie zusammen mit Virtuals $SANTA eingeführt, einen autonomen Agenten-Cluster, der Questflows QDP (Questflow Developer Platform) und MAOP (Multi-Agent Orchestration Protocol) nutzt.

Der aktuelle Marktwert von $SANTA beträgt etwa $4,5 Millionen.

AurraCloud

Eine AI-Agent-Infrastruktur für krypto-native Anwendungen. Sie kann sofort AI Agents mit einer OpenAI-kompatiblen API oder einem MCP-Server hosten und KI-Monetarisierung durch das On-Chain-x402-Protokoll auf Base erreichen.

Außerdem bot das Projekt Anfang dieses Monats auch x402-Validierungsdienste an.

Der $AURA-Token wurde über Virtuals eingeführt und hat derzeit einen Marktwert von etwa $1,6 Millionen.

Meridian

Inkubiert von uOS, bieten sie Cross-Chain-Abwicklungs- und Verwahrungsdienste auf Basis des x402-Protokolls an.

Der $MRDN-Token hat derzeit eine Marktkapitalisierung von etwa $1,5 Millionen.

PayAI

Bietet Multi-Chain-x402-Zahlungsdienstunterstützung, einschließlich Solana, und bietet auch x402-Verifizierungsdienste an.

Der $PAYAI-Token hat derzeit eine Marktkapitalisierung von etwa $5 Millionen.

Daydreams

Unterstützt den LLM-Inferenzprozess für Apps und AI Agents unter Verwendung von x402. Außerdem wird Lucid entwickelt – eine zugängliche Plattform, auf der jeder Daydreams Agents einsetzen kann, um Probleme zu lösen. Nutzer können Transaktionen mit x402 signieren, um in USDC zu zahlen, und Agents können gegenseitig für den Zugang bezahlen.

Der $dreams-Token hat derzeit eine Marktkapitalisierung von etwa $6,7 Millionen.

Gloria AI

Eine Echtzeit-Nachrichtenplattform für Trader, Creator, AI Agents und automatisierte Systeme, die mit $GLORIA über x402-Zahlungen zugänglich ist.

Der $GLORIA-Token hat derzeit eine Marktkapitalisierung von etwa $1,65 Millionen.

Kite AI

Kite AI entwickelt die grundlegende Transaktionsschicht für das „Agentic Internet“ und bietet eine einheitliche Identitäts-, Zahlungs- und Governance-Infrastruktur für autonome intelligente Agenten. Die Arbeit von Kite AI steht in engem Zusammenhang mit x402, da bereits im Juli Unterstützung für x402 erwähnt wurde und es wohl das einzige Projekt im x402-Ökosystem ist, das als Teil der „Chain“ eingestuft werden kann.

Am 2. September berichtete Fortune, dass Kite AI insgesamt $33 Millionen an Finanzierung erhalten hat, wobei die letzte Series-A-Runde $18 Millionen betrug. Die Runde wurde von PayPal Ventures und General Catalyst angeführt, mit Beteiligung von 8VC, Samsung Next, SBI US Gateway Fund, Vertex Ventures, Hashed, HashKey Capital, Dispersion Capital, Alumni Ventures, Avalanche Foundation, GSR Markets, LayerZero, Animoca Brands, Essence VC und Alchemy.

Kite AI hat noch keinen eigenen Coin eingeführt, aber kürzlich den Kite Foundation X Account vorgestellt, was deutlich darauf hindeutet, dass ein Coin-Launch bevorsteht. Das einzige derzeit handelbare Asset ist das offizielle FLY THE KITE NFT mit einem Floor-Preis von 0,375 ETH.

Fazit

Im September dieses Jahres gaben Coinbase und Cloudflare die Gründung der x402 Foundation bekannt, um die Protokollentwicklung voranzutreiben. Es gibt zwar einige ähnliche Wettbewerber wie h402 von bitGPT und EVMAuth von Radius, aber es besteht kein Zweifel daran, dass x402 den stärksten Hintergrund und die größte Aufmerksamkeit genießt.

Wenn die Marktkapitalisierung von $PING in naher Zukunft deutlich steigt, wird x402 noch mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Dies ist nicht nur für Meme-Coins, sondern auch für Infrastrukturprojekte von Vorteil.