Brüssel verbietet A7A5: Rubel-Stablecoin ausgebremst

Die Europäische Union hat ihr 19. Sanktionspaket gegen Russland verabschiedet — das erste, das eine Kryptowährung ins Visier nimmt.

Die EU hat den rubelgestützten Stablecoin A7A5 als Teil eines umfassenderen Vorgehens gegen Energie- und Finanznetzwerke, die den Krieg in der Ukraine finanzieren, verboten.

EU verbietet A7A5-Transaktionen

Laut der Erklärung des Rates wird die EU ab dem 25. November alle A7A5-Transaktionen im gesamten Block verbieten. Der Coin, der in Kirgisistan ausgegeben und durch Einlagen bei der PSB Bank gestützt wird, wurde von russischen Unternehmen genutzt, um grenzüberschreitenden Handel abzuwickeln und SWIFT-Beschränkungen zu umgehen.

Die EU sanktionierte auch den Entwickler und den Betreiber der Handelsplattform.

„Es wird für Putin zunehmend schwieriger, seinen Krieg zu finanzieren. Jeder Euro, den wir Russland verweigern, ist einer, den es nicht für Aggressionen ausgeben kann. Das 19. Paket wird nicht das letzte sein.”

— Kaja Kallas, EU-Außenbeauftragte

Der Rat verschärfte auch die Beschränkungen für Rosneft und Gazprom Neft und verbot russische Flüssigerdgasimporte ab 2027. Doch der Fokus lag auf digitalen Vermögenswerten. Beamte beschrieben A7A5 als ein „Schattenrubelsystem“, das geschaffen wurde, um westliche Kontrollen zu umgehen.

Vor dem Verbot erreichte der tägliche Umsatz des Tokens mehrere hundert Mio. USD, was ihn zum größten Nicht-Dollar-Stablecoin in Eurasien machte. EU-Beamte warnten, dass solche Coins systemische Risiken darstellen, indem sie sanktionierten Staaten ermöglichen, parallele Zahlungssysteme außerhalb der Dollar- und Eurozonen aufzubauen.

Brüssel erweiterte auch die Sanktionen auf chinesische und Golf-Vermittler, die in den russischen Ölexport involviert sind. Es untersagte europäischen Institutionen, mit Moskaus „Mir“- und „Fast Payments“-Systemen zu interagieren.

Durch die Zielsetzung sowohl von Fiat- als auch von Blockchain-Kanälen will die EU die verbleibenden Wege schließen, die die Kriegswirtschaft des Kremls finanzieren.

Russlands Reaktion auf die Sanktionen

Als Reaktion darauf bewegte sich Moskau, um Krypto für internationale Abrechnungen zu legalisieren, während die unlizenzierte Nutzung im Inland kriminalisiert wird. Finanzminister Anton Siluanov sagte, das Ziel sei es, „Ordnung“ unter strenger Geldwäschebekämpfung und Kundenüberprüfung wiederherzustellen.

Analysten sehen die digitalen Vermögenssanktionen der EU als Teil eines umfassenderen Vorstoßes, um Russlands alternative Zahlungsschienen abzuschneiden. Ein Bericht von TRM Labs ergab, dass sanktionierte Einheiten ein Drittel der globalen illegalen Krypto-Flüsse im Jahr 2024 ausmachten. Russische Börsen wie Garantex gehörten zu den Hauptverursachern.

Die Studie stellte auch fest, dass grenzüberschreitende Brücken und Stablecoins zu wichtigen Werkzeugen für die Umgehung von Sanktionen geworden sind.

Kürzlich bewegte A7A5 bereits 6 Mrd. USD durch aufgelistete Wallets trotz US-Sanktionen. Der Fall zeigt, wie schwierig die Durchsetzung über verschiedene Gerichtsbarkeiten hinweg bleibt.

Branchenexperten sehen Stablecoins als zentrale Finanzinfrastruktur, nicht als spekulative Vermögenswerte.

In einer Erklärung gegenüber BeInCrypto beschrieb Stablecore-CEO Alex Treece dollar-gebundene Token als ein „modernes Eurodollar-System“, das die globale USD-Nachfrage außerhalb von Banken deckt.

Er sagte, sie machen bereits etwa 8 Prozent der BIP-Flüsse in Lateinamerika und Afrika aus — was die Dollardominanz verstärkt und EU-Regulierer unter Druck setzt, ihr MiCA-konformes Euro-Rahmenwerk zu beschleunigen.

Da Russlands Krieg in sein viertes Jahr geht, hat sich die Sanktionsstrategie Europas von symbolischer Abschreckung zu systemischer Störung gewandelt — nun erstreckt sie sich von LNG-Ladungen bis zu Blockchain-Transaktionen und den Schattennetzwerken, die sie unterstützen.