Der Oktober war kein guter Monat für den Bitcoin (BTC). Langzeithalter haben Bestände im Wert von 33 Milliarden US-Dollar verkauft und den Kurs damit nach unten gedrückt.
„Hold on for dear life“ beim Bitcoin – oder doch nicht?
Wie The Coin Republic berichtete, haben HODLer im Oktober Bitcoin im Wert von 33 Milliarden US-Dollar verkauft und damit für einen Einbruch beim Kurs gesorgt. Viele Krypto-Fans fragen sich nun: Zweifeln die Großinvestoren am Krypto-Urgestein? Die Meinungen sind gespalten. Während die einen einfach von Gewinnmitnahmen ausgehen, befürchten die anderen existenzielle Unsicherheiten.
Jordi Visser von Weiss Multi-Strategy nannte das Ganze gegenüber The Coin Republic einen „Bitcoin IPO-Moment“, hinter dem eine strategische Entwicklung stecken könnte. Er vergleicht die Situation konkret mit dem Aktienmarkt: „Wenn ein Unternehmen an die Börse geht und frühe Investoren beginnen, ihre Positionen zu verkaufen, konsolidiert sich die Aktie häufig. Frühinvestoren verkaufen nicht in Panik. Sie verteilen ihre Positionen methodisch.“
Auch Bitwise-CEO Hunter Horsley empfindet den Ausverkauf weniger als Grund zur Panik, sondern mehr als Risikomanagement. Seiner Meinung nach wollen sich frühe Investoren ihr Vermögen sichern und mehr auf Stabilität setzen.
Zweifel am Wertspeicher von Bitcoin
Der ETF-Experte Eric Balchunas sieht die Bitcoin-Kursentwicklung etwas kritischer. Auf der Social-Media-Plattform X (ehemals Twitter) antwortete er provokativ er auf einen Beitrag: „Die Frage ist: Glauben diese OGs (nach ihren Gewinnmitnahmen) weiterhin, dass BTC ein Wertspeicher und Schutz vor Geldentwertung ist? Wenn ja – kein Problem. Wenn nein – sagen sie im Grunde, es war alles ein Ponzi-System, und das wäre ein Problem.“
Damit fasst er die Sorge einiger Anleger gut zusammen. Wenn Whale-Investoren (Großinvestoren) verkaufen, lässt sich meist nicht sagen, ob es sich dabei um strategische Umschichtungen handelt – oder schwindendes Vertrauen in die älteste Kryptowährung. Wenn es keine reinen Gewinnmitnahmen sein sollten, könnten die Verkäufe den Markt in Aufruhr versetzen.
Struktureller Wandel beim Bitcoin
Eventuell steckt hinter der Verkaufswelle auch ein struktureller Wandel. „Wenn jüngere Käufer die Lücke, die die OGs hinterlassen, nicht füllen, könnte Bitcoins Netzwerkeffekt ins Stocken geraten„, warnt Bitwise-Berater Jeff Park. Ältere Investoren kaufen, solange sie darauf vertrauen können, dass die Jüngeren nachziehen. Doch die Jungen steigen nicht ein, wenn nur die Alten aktiv sind.“ Das hat das Gleichgewicht verschoben, so The Coin Republic.
Ein weiteres Problem: Der Bitcoin gilt nach wie vor nicht als gesetzliches Zahlungsmittel. Das erschwert die Etablierung als seriöse Geldanlage. Was die Zukunft bringt, lässt sich wie immer schwer vorhersagen. Bitcoin-Prognosen sind reine Spekulation.
Was klar ist: Zum Zeitpunkt der Artikelerstellung schreibt der BTC keine „schwarzen Zahlen“, sondern notiert bei rund 106.600 US-Dollar. Damit ist der Bitcoin-Kurs innerhalb von 24 Stunden um 3,22 Prozent eingebrochen. In den vergangenen sieben Tagen ging es 7,38 Prozent bergab – im Monatsrückblick um 12,37 Prozent.
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Zuletzt aktualisiert am 3. November 2025
