Das Jahr 2025 gestaltet sich für den Kryptomarkt eher holprig. Zwar erreichte der Bitcoin immer wieder neue Allzeithochs, das letzte Ende im Oktober 2025 mit rund 126.000 US-Dollar. Allerdings gelingt es der Kryptoleitwährung nicht, diese Kurse dauerhaft zu halten.
Leicht vereinfacht umschrieben, liefen die letzten Allzeithochs so: Der Bitcoin knackte das ATH und kurz darauf kamen schon die Gewinnmitnahmen und der Kurs rauschte wieder ab. Auch die viel beschworene Altcoin-Season lässt weiterhin auf sich warten und mit einem Index von knapp 30 liegt diese noch in weiter Zukunft. Zwar notiert der Bitcoin weiterhin mit derzeit 104.000 US-Dollar über der „magischen Marke“, aber eben nur gerade so. Schon der Oktober entwickelte sich vom „Uptober“ zum „Downtober“ und auch der eigentliche „Moonvember“ beginnt eher verhalten statt mit Kursexplosionen.
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ToggleWale sichern ihre Gewinne – Smart Money flüchtet aus Bitcoin?
On-Chain-Daten belegen, dass große Bitcoin-Wallets seit Wochen signifikante Bewegungen zeigen. Diese sogenannten Wale, die seit Jahren Millionenbeträge in Bitcoin halten, haben nach dem jüngsten Hoch zunehmend Gewinne realisiert. Analysten beschreiben das Verhalten als klassische Distributionsphase: Kapital wird umgeschichtet, während der Markt nach einem klaren Impuls sucht.
Insgesamt dürften mehrere Milliarden US-Dollar an Bitcoin seit Oktober in Bewegung geraten sein – ein Vorgang, der kurzfristig zusätzlichen Druck auf den Kurs ausübt. Für langfristige Anleger ist das allerdings kein Alarmzeichen, sondern eher ein wiederkehrendes Muster. Denn nach jeder starken Rallye folgt eine Phase, in der große Marktteilnehmer Liquidität schaffen.
Trotz der temporären Schwäche sehen erfahrene Investoren in solchen Momenten auch Chancen. Es gibt Investoren, die diese Phase nutzen, um Bitcoin zu kaufen (Buy the Dip) und/oder neue Coins wie Bitcoin Hyper ins Portfolio mit aufzunehmen.
Institutionelle Nachfrage verliert an Fahrt
Neben den Walen scheint aktuell auch die institutionelle Seite an Dynamik zu verlieren. Während Spot-Bitcoin-ETFs im Sommer noch als Wachstumsmotor galten, sind die Nettozuflüsse zuletzt rückläufig. Viele Fondsmanager sichern Gewinne oder reduzieren ihr Exposure zum Jahresende, um das Risiko zu verringern.
Diese Entwicklung hat Folgen. Institutionelle Zuflüsse hatten den Markt in der ersten Jahreshälfte stabilisiert und die Verkäufe der Wale absorbiert. Wenn nun beide Seiten gleichzeitig auf die Bremse treten, sinkt die Marktliquidität und Bitcoin reagiert mit einer seitwärts gerichteten, nervösen Kursbildung.
Die Sache mit dem Bitcoin-Mining: Miner unter Druck
Auch auf der Angebotsseite verändert sich die Struktur. Bitcoin-Miner stehen unter Druck: Die Erträge pro Terahash liegen auf einem Mehrjahrestief, während Strompreise und Hardwarekosten steigen. Gleichzeitig sorgt der Boom im Bereich Künstliche Intelligenz dafür, dass viele Rechenzentren ihre Kapazitäten umschichten – weg vom Mining, hin zur KI-Infrastruktur.
Dadurch entsteht ein doppelter Effekt: Einerseits sinkt die Effizienz, andererseits müssen Miner ihre BTC-Bestände vermehrt verkaufen, um überhaupt ihre Betriebskosten zu decken. Der Markt sieht sich damit einer Situation gegenüber, in der das Angebot steigt, während die Nachfrage stagniert – ein klassisches Rezept für kurzfristige Volatilität.
Makroökonomische Unsicherheit bremst die Risikobereitschaft
Die allgemeine Wirtschaftslage verstärkt die Nervosität zusätzlich. Nach zuletzt robusten US-Wirtschaftsdaten hat die Federal Reserve Zinssenkungen auf unbestimmte Zeit vertagt, was den US-Dollar stärkt. Für risikoreiche Anlageklassen wie Kryptowährungen ist das Gift: Kapital fließt in Anleihen und Geldmärkte, während Bitcoin und Co. schwächer tendieren.
Das zeigt sich auch an der Entwicklung des Goldpreises. Das Edelmetall gilt als „sicherer Hafen“ und erreichte immer wieder neue Rekordwerte. Aktuell notiert Gold bei rund 4.100 US-Dollar.
Zudem zeigt der Technologiesektor Ermüdungserscheinungen. Der Rückgang bei KI- und Tech-Aktien drückt auch auf den Kryptomarkt, da viele Anleger Gewinne realisieren und Liquidität sichern. Das Handelsvolumen ist deutlich gesunken und die Marktstimmung ist nicht mehr so euphorisch.
Bitcoin Kurs: Zwischen Stagnation und Anstieg
Der Bitcoin-Kurs bewegt sich aktuell in einer engen Spanne zwischen 103.000 und 107.000 US-Dollar – eine Situation, die erfahrene Marktteilnehmer als „Ruhe vor dem Sturm“ bezeichnen. Die schlechte Nachricht: Diese Seitwärtsphase könnte Wochen dauern.
Analysten verweisen auf zentrale Unterstützungszonen zwischen 102.000 und 104.000 US-Dollar. Wird dieser Bereich gehalten, könnte daraus die Basis für eine neue Aufwärtswelle entstehen. Fällt der Kurs darunter, droht ein Rücksetzer auf rund 95.000 US-Dollar. Historisch gesehen, war eine solche Konsolidierung oft der Vorläufer größerer Bewegungen. Was man aber im Hinterkopf behalten sollte: Diese Bewegungen treten durchaus in beide Richtungen auf.
Altcoins unter Druck – aber Chancen für Mutige
Auch der Rest des Marktes zeigt Schwäche. Ethereum, Solana und Avalanche verloren zuletzt zwischen zwei und fünf Prozent, während kleinere Projekte noch stärker litten. Doch inmitten dieser Korrekturphase entstehen neue Nischenprojekte.
Einige Projekte mit realer Nutzung und starker Community trotzen dem Trend – und geraten damit ins Visier von Anlegern, die gezielt nach Krypto Geheimtipps suchen. Dabei handelt es sich meist um junge Protokolle oder Layer-2-Lösungen, die trotz schwachem Gesamtmarkt kontinuierlich Nutzer und Kapital anziehen.
Erfahrene Trader wissen: In Phasen der Marktberuhigung entstehen häufig die Stars des nächsten Zyklus. Wer frühzeitig die richtigen Projekte erkennt, profitiert überproportional, sobald der Markt wieder anzieht.
Psychologie und Marktverhalten: Von heiter bis ängstlich
Die Stimmung auf dem Kryptomarkt lässt sich vermutlich mit ängstlich und nervös am besten umschreiben. Von der Euphorie, die Anfang des Jahres noch herrschte, ist aktuell nicht mehr viel übrig. Der Fear-&-Greed-Index steht auf 26 – und damit auf Fear, das Handelsvolumen bleibt eher überschaubar. Dennoch sprechen viele Analysten davon, dass der Markt gesund korrigiert und überhitzte Erwartungen abbaut. Ob sich der November noch zu einem Moonvember entwickelt und der Dezember dann alle Erwartungen übertrifft, wird sich dann allerdings erst in der Zukunft zeigen. Denn für den Kryptomarkt gilt vor allem: Es kann lediglich mit Sicherheit gesagt werden, dass gar nichts mit Sicherheit prognostiziert werden kann.
Zuletzt aktualisiert am 12. November 2025
