Schnellüberblick zu den neuen US-CFTC-Regeln: Wie können ausländische Börsen legal in die USA eintreten, welche Geschäftsbereiche profitieren davon und worauf sollte man kurzfristig achten?

Originalautor: Hunt

Übersetzung: Azuma, Odaily

Kommentar der Redaktion: In den frühen Morgenstunden veröffentlichte die Commodity Futures Trading Commission (CFTC) der Vereinigten Staaten offiziell eine Leitlinie, die ihre Registrierungsregeln für ausländische Handelsplattformen (FBOT) klarstellt. Damit wird ausländischen Plattformen ein legaler Registrierungsweg geboten, der es US-Nutzern erlaubt, auf solchen Plattformen zu handeln.

Die Klarstellung dieser Regel wird zweifellos erhebliche Veränderungen für die Handelsweise von US-Kryptowährungsnutzern sowie für die Wettbewerbslandschaft im gesamten Börsensektor mit sich bringen. Heute Morgen veröffentlichte der Krypto-Analyst Hunt (@hunt029) eine kurze Analyse dazu: Was bedeuten die neuen Regeln? Welche Einschränkungen gibt es? Für welche Geschäftsbereiche sind sie vorteilhaft? Worauf sollte man kurzfristig achten?

Nachfolgend der vollständige Inhalt der CFTC-Mitteilung sowie Hunts Analyse, übersetzt von Odaily.

Vollständige CFTC-Mitteilung

Die Marktaufsichtsabteilung der Commodity Futures Trading Commission (CFTC) der Vereinigten Staaten hat heute eine Konsultationsmitteilung zum Registrierungsrahmen für ausländische Börsen (FBOT) veröffentlicht. Dieser Rahmen gilt für alle außerhalb der USA rechtmäßig gegründeten und betriebenen Nicht-US-Unternehmen, die US-Nutzern einen direkten Marktzugang bieten möchten. Der FBOT-Registrierungsrahmen der CFTC gilt für alle Märkte, unabhängig von der Anlageklasse, und umfasst sowohl traditionelle als auch digitale Vermögenswerte.

Die amtierende Vorsitzende der CFTC, Caroline D. Pham, erklärte:

“ Die heute veröffentlichte FBOT-Konsultation bietet die regulatorische Klarheit, die der Markt benötigt, und ermöglicht es zuvor aufgrund des Ansatzes „Enforcement as Regulation“ aus den USA verdrängten Handelsaktivitäten, auf legale Weise in die USA zurückzukehren. Durch die Bekräftigung des langjährigen Ansatzes der CFTC – US-Händlern Auswahl und Zugang zu den tiefsten und liquidesten globalen Märkten zu bieten, die eine Vielzahl von Produkten und Anlageklassen abdecken – haben US-Unternehmen, die zuvor gezwungen waren, im Ausland Niederlassungen zu gründen, um den Handel mit Krypto-Assets zu unterstützen, nun einen Weg zurück auf den US-Markt.

Wie ich bereits sagte, sind die bestehenden Registrierungskategorien der CFTC die einfachste und schnellste Lösung. Seit den 1990er Jahren können US-Bürger an ausländischen Börsen handeln, die als FBOT registriert sind. Ab sofort begrüßt die CFTC alle US-Bürger, die effizient und sicher unter CFTC-Aufsicht handeln möchten, und öffnet gleichzeitig den US-Markt für die Welt. Dies unterstreicht erneut, dass die CFTC weiterhin Präsident Trumps „crypto sprint“-Initiative unterstützen wird.”

Mit der fortschreitenden Entwicklung der globalen Derivatemärkte entstehen sowohl in den USA als auch international ständig neue Produkte, Anlageklassen und Handelsplattformen. Die Marktaufsichtsabteilung der CFTC erhält immer mehr Anfragen, darunter: Wann ist eine FBOT-Registrierung erforderlich und welche Anforderungen und Verfahren gelten für die Erlangung einer FBOT-Registrierung?

Darüber hinaus hat die CFTC kürzlich aufgrund neuer Auslegungen, die von jahrzehntelanger Praxis abweichen, Durchsetzungsmaßnahmen ergriffen, was zu Verwirrung und Störungen hinsichtlich der Frage geführt hat, ob ausländische Börsen als Designated Contract Market (DCM) oder als FBOT registriert werden müssen.

Durch die Bekräftigung des langjährigen FBOT-Registrierungsrahmens der CFTC zielt diese Konsultation darauf ab, regulatorische Klarheit und Marktzugang zu fördern.

Analyse und Interpretation

Die heutige Ankündigung der Commodity Futures Trading Commission (CFTC) wird es US-Bürgern ermöglichen, auf bestimmten „offshore“ Krypto-Börsen auf einfachere Weise legal zu handeln.

Was bedeutet das? Warum ist das wichtig? Und wie könnte es den Markt verändern?

Bisher handelten US-Nutzer oft über VPN oder andere Mittel auf ausländischen Plattformen – ein risikoreiches Vorgehen. Jetzt können US-Händler, sofern eine ausländische Börse bei der CFTC als FBOT (Foreign Board of Trade) registriert ist, legal auf deren Dienste zugreifen.

Es muss klargestellt werden, dass dies keine vollständige Öffnung ist:

• Nur konforme, regulierte Börsen können sich qualifizieren.
• In der Regel ist der Zugang über einen US-Broker oder eine Futures-Firma erforderlich.
• Nicht registrierte „wilde“ Börsen bleiben für US-Nutzer weiterhin verboten.

Warum ist das wichtig?

• Erstens in Bezug auf Liquidität: US-Kapital, das in globale Märkte fließt, bedeutet tiefere Orderbücher und geringere Slippage;
• Zweitens die Bedeutung der Legalität: Künftig können regelkonforme ausländische Börsen US-Kunden offen bedienen;
• Drittens weniger Umwege wie VPN: Klare Regeln sind immer besser als verdeckte Umgehungslösungen.

Derzeit beträgt die Gesamtmarktkapitalisierung des Kryptomarktes etwa 3.9 Billionen US-Dollar, davon entfallen auf Bitcoin (BTC) etwa 2.2 Billionen US-Dollar (Marktanteil 56–57 %) und auf Ethereum (ETH) etwa 580 Milliarden US-Dollar (Marktanteil 14–15 %), beide nahe ihren Allzeithochs. Viele Analysten sind optimistisch und erwarten, dass BTC bis Jahresende 150.000–225.000 US-Dollar erreichen könnte, während ETH über 7.000 US-Dollar steigen könnte.

Nach Bekanntgabe der neuen CFTC-Regeln erhalten sowohl Privatanleger als auch institutionelle Investoren sicherere Handelszugänge; das Volumen von Arbitrage- und Basisgeschäften zwischen US- und Weltmärkten dürfte weiter zunehmen; und Börsen, die bereit sind, die US-Regeln einzuhalten, können leichter expandieren.

Einige Dinge bleiben jedoch unverändert: Perpetual Contracts (perps) für Privatanleger müssen weiterhin an in den USA regulierten Futures-Börsen (DCMs) gehandelt werden; verdächtige Offshore-Plattformen bleiben im Visier der CFTC.

Insgesamt wird die CFTC-Mitteilung direkt den folgenden Gruppen zugutekommen:

• Erstens ausländische Börsen, die die FBOT-Registrierungsstandards erfüllen können;
• Zweitens US-Broker, die Kundenaufträge an ausländische Börsen weiterleiten können;
• Drittens alle liquiditätssensitiven Handelsnutzer – denn die neuen Regeln bedeuten tiefere Märkte und bessere Preisbildung.

Aus makroregulatorischer Sicht und im Hinblick auf die Branchenentwicklung wandeln sich die US-Aufsichtsbehörden von einem rein durchsetzungsbasierten Ansatz hin zu einem regelbasierten Marktzugang. Dies ist ein struktureller Vorteil für die Akzeptanz, Liquidität und Mainstream-Anerkennung von Kryptowährungen.

Im Hinblick auf die Wettbewerbssituation der Börsen könnten US-Börsen aufgrund ihrer bestehenden Infrastruktur und Regulierungserfahrung einen Vorsprung haben. Sollten sich jedoch ausländische FBOTs schnell registrieren und wettbewerbsfähige Liquidität bieten, könnten sie eine Herausforderung darstellen – wer zuerst mit regelkonformer Registrierung den US-Markt betritt, könnte den Wettbewerb gewinnen.

Kurzfristig sollte der Markt auf folgende drei Entwicklungen achten.

• Welche Börsen werden sich zuerst als FBOT registrieren?
• Die nächsten Schritte der CFTC – wird US-Futures-Börsen der Handel mit „Spot-Krypto“ erlaubt?
• Wird die SEC versuchen, in diesem Bereich einzugreifen?

Zusammengefasst: Die CFTC eröffnet US-Bürgern und ausländischen Börsen einen beidseitigen Zugang, sodass US-Nutzer und die globale Krypto-Liquidität auf regelkonforme Weise zusammenfinden können – vorausgesetzt, die Handelsplattformen sind bereit, alle Compliance-Anforderungen zu erfüllen.

Die Gesamtgröße des Kryptomarktes nähert sich derzeit 4 Billionen US-Dollar. Mit dem anhaltenden Anstieg von BTC und ETH könnte die regulatorische Klarheit der CFTC den Markt weiter anheizen.

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