Durch das Snipen von Altcoins auf DEX haben wir 50 Millionen US-Dollar verdient.

Originaltitel: How We Made +$50M Sniping Shitcoins On DEXs

Originalautor: CBB, Krypto-KOL

Originalübersetzung: Luffy, Foresight News

Hinweis von Rhythm: Der Autor dieses Artikels, CBB, ist ein bekannter Akteur in der DeFi- und Leverage-Trading-Community. Er erlangte zuvor breite Aufmerksamkeit, weil er seine Erfahrungen mit einem HyperEVM-Arbitrage-Bot teilte, mit dem er 5 Millionen US-Dollar verdient hatte (siehe: „Analyse des HyperEVM-Arbitrage-Bots: Wie kann man in 2 Sekunden 5 Millionen Dollar verdienen?“). Am 29. Oktober warnte CBB zudem vor den hohen Leverage-Risiken von xUSD aus dem Stream-Ökosystem. Heute, möglicherweise beeinflusst durch den Balancer-Hack, ist XUSD tatsächlich stark von seinem Peg abgewichen.

In diesem Artikel schildert er seinen vollständigen Werdegang: Wie er innerhalb eines Jahres vom Neueinsteiger in die Krypto-Welt zum erfolgreichen Sniper von Altcoins auf DEXs wurde und dabei 50 Millionen US-Dollar Gewinn erzielte. Im Folgenden der Originalinhalt:

August 2020. Mein Bruder unterrichtete Informationstechnologie an der Universität, während ich gerade eine 18-monatige Tätigkeit als Produktmanager bei einer Versicherungsgesellschaft beendet hatte.

Die Kryptoindustrie verabschiedete sich von jahrelanger Flaute und erholte sich langsam von dem durch die Corona-Pandemie ausgelösten Crash. Wir hatten auf Binance Launchpad ein paar kleine Gewinne gemacht, aber unser Gesamtportfolio war kaum 50.000 US-Dollar wert.

Zu dieser Zeit hörten wir erstmals von einem neuen Protokoll namens Uniswap. Freunde handelten dort Altcoins und erzielten oft innerhalb weniger Stunden das Drei- bis Vierfache ihres Einsatzes. Wir hatten keine Ahnung, was das war, aber unser Bauchgefühl sagte uns, dass es etwas Besonderes sein musste.

Ein Freund erzählte mir vom „Sniping“. Er sagte, als der bZx-Token auf Uniswap gelistet wurde, habe ein Bot allein durch Sniping 500.000 US-Dollar verdient. Unglaublich. Mein Bruder und ich waren fassungslos und wollten unbedingt wissen, wie das möglich war.

Damals hatte mein Bruder keinerlei Kenntnisse in der Solidity-Smart-Contract-Sprache, und wir verstanden nicht einmal die grundlegende Logik der Blockchain.

Erster Sniping-Versuch

Ende August waren wir mit der Familie im Urlaub in Spanien. Um Sniping auf Uniswap auszuprobieren, hatte mein Bruder erst wenige Tage zuvor begonnen, Solidity zu lernen.

Ein Token namens YMPL sollte gelistet werden, und der Hype am Markt war vielversprechend. Wir stellten ein Sniper-Team zusammen und holten ein paar Freunde zur Kapitalbeteiligung dazu – schließlich waren wir Anfänger und wollten das Risiko nicht allein tragen.

Wir investierten 50 ETH (damals etwa 20.000 US-Dollar wert). Sobald YMPL gelistet war, schnappten wir uns 8% des Angebots. Ich loggte mich bei Uniswap ein und verkaufte alles innerhalb von 30 Minuten.

Wie viel Gewinn? 60 ETH (ca. 30.000 US-Dollar). Unser gesamtes Portfolio war damals weniger als 50.000 US-Dollar wert – wir waren überglücklich und konnten kaum glauben, wie einfach das Geldverdienen war.

Wir wollten mehr verdienen.

Zwei Tage später tauchte das nächste Sniping-Ziel auf: VIDYA. Mit dem Gewinn aus der ersten Runde waren wir besser ausgestattet und selbstbewusster. Wir investierten 165 ETH und verdienten in 15 Minuten netto 159 ETH – noch mehr als beim ersten Mal.

Vier Tage später kam die nächste Gelegenheit. Wir investierten 460 ETH und gewannen 353 ETH, umgerechnet 135.000 US-Dollar. Das war das erste Mal, dass wir innerhalb einer Stunde einen sechsstelligen Gewinn erzielten – ein unglaubliches Gefühl.

Uniswap boomte, das Handelsvolumen explodierte, und Krypto-Enthusiasten strömten in Scharen herein. Uns war klar, dass diese einfachen Gewinne nicht ewig anhalten würden. Wir mussten professioneller werden und die zugrunde liegende Logik des Snipings wirklich verstehen.

Wie funktioniert Sniping?

Um einen Token auf Uniswap zu listen, muss das Projektteam zunächst Liquidität in den Pool einzahlen. Bei unseren ersten Sniping-Versuchen warteten wir immer, bis die „Add Liquidity“-Transaktion on-chain war, bevor wir unsere Kauftransaktion schickten – wir waren immer einen Block zu spät.

Einige Konkurrenten schafften es jedoch, ihre Kauftransaktion im selben Block wie die „Add Liquidity“-Transaktion zu platzieren.

Nach einiger Recherche fanden wir heraus, dass wir mit einem Ethereum-Node den öffentlichen Mempool überwachen konnten und so bereits vor der On-Chain-Bestätigung die ausstehenden Transaktionen sahen.

Ab September sah unser Sniping-Prozess so aus:

1. Überwachung des Mempools, um ausstehende „Add Liquidity“-Transaktionen zu erkennen;

2. Sofortiges Senden der Kauftransaktion mit identischen Gas-Fees;

3. Ziel war es, die Kauftransaktion im selben Block wie die „Add Liquidity“-Transaktion zu platzieren, unmittelbar danach ausgeführt zu werden.

Eine neue Ära des Snipings auf Ethereum

Mitte September 2020.

Zehn Tage lang wurden keine neuen Token gelistet – diese Ruhephase nutzten wir, um unseren Bot zu verbessern.

Doch neue Herausforderungen kamen auf: Die Sommerferien waren vorbei, mein Bruder musste wieder an der Uni unterrichten, und manchmal fielen Sniping-Gelegenheiten genau in seine Unterrichtszeit. Glücklicherweise fanden alle Kurse wegen Corona online statt.

Immer wenn ein Token gelistet werden sollte, sagte er zu den Studenten: „Forscht mal zehn Minuten selbst.“ In dieser Zeit konnte er sich voll auf das Sniping konzentrieren.

Das nächste Ziel war CHADS. Der Markt war extrem heiß, wir wollten 200 ETH investieren und unbedingt dabei sein.

Mein Bruder und ich waren per Voice-Call verbunden, angespannt und aufgeregt, der Druck war enorm.

Er war der Erste, der im Terminal die „Add Liquidity“-Transaktion sah. Als der Bot das Signal erkannte, sagte er mit ernster Stimme: „Ça part.“ (Französisch für „Es geht los“)

Diesen Satz werde ich nie vergessen. Vor jedem Sniping sagte er ihn mit genau demselben Tonfall – mein Adrenalinspiegel schoss sofort in die Höhe.

Sobald ich das hörte, aktualisierte ich wie verrückt Etherscan und hoffte, unser ETH-Guthaben würde auf Null sinken – das bedeutete, wir waren erfolgreich eingestiegen.

Wir haben es wirklich geschafft, 200 ETH investiert. Der Kurs explodierte sofort, meine Aufgabe war es, manuell auf Uniswap zu verkaufen.

Der Gewinn bei CHADS war unglaublich. Meine Hände zitterten, ich schwitzte, war hochkonzentriert und verkaufte Charge um Charge, um möglichst viel Gewinn zu sichern.

Am Ende verdienten wir netto 675 ETH (ca. 270.000 US-Dollar). Das war kaum zu glauben, aber der enorme Druck und das Adrenalin machten uns auch völlig fertig.

Keine Zeit zum Ausruhen. Drei Tage später kam FRONTIER, gleicher Ablauf, gleiche Spannung, 800 ETH Gewinn.

Zwei Tage später folgte CHARTEX, 700 ETH Gewinn.

In sechs Tagen verdienten wir insgesamt 2.300 ETH – einfach verrückt. Noch einen Monat zuvor hatten wir nach Jahren im Kryptobereich maximal 100.000 US-Dollar an Gesamtvermögen.

Am 18. September gab es eine Überraschung: Uniswap-Airdrop. Alle Adressen, die mit Uniswap interagiert hatten, waren berechtigt.

Da wir in den Wochen zuvor viele Tests gemacht hatten, hatten wir zahlreiche berechtigte Adressen, jede brachte etwa 20.000 US-Dollar ein. Ich erinnere mich, wie mein Bruder alle Wallets durchsuchte und insgesamt mehrere Millionen Dollar einsammelte.

Unser letzter Sniping-Trade in diesem Monat war POLS – der Token von Polkastarter, das später im Jahr zum Top-Launchpad wurde.

Upgrade von Smart Contracts und Infrastruktur

Es war Zeit, unseren Bot erneut zu verbessern.

Im ersten Monat des Snipings setzten wir ein Kauf-Limit: Wir investierten X ETH und wollten mindestens Y Token kaufen. Das erforderte mehrere Transaktionen, besonders weil wir meist nicht wussten, wie viel Liquidität das Projektteam bereitstellen würde.

Beispiel: Wenn das Team nur 20 ETH Liquidität hinzufügte, wir aber mit 200 ETH kaufen wollten, funktionierte unser Limit überhaupt nicht.

Mein Bruder entwickelte ein neues System: Für jede investierte 1 ETH wollten wir mindestens Y Token kaufen, und bis zu diesem Limit wurde so viel wie möglich gekauft. Wir waren die Ersten, die das umsetzten.

Ein weiteres Problem: Wir wussten nie, ob das Team ETH, USDT oder USDC für die Liquidität verwendete. Mein Bruder entwickelte einen Smart Contract, der automatisch den Ziel-Token kaufte, egal welches Handelspaar gelistet wurde.

Wir arbeiteten auch daran, den Bot schneller zu machen. Beim CHADS-Sniping waren wir zwar profitabel, aber nicht die ersten Sniper nach der Liquiditätsbereitstellung.

Wir deployten Ethereum-Nodes in mehreren Regionen, die um das Sniping derselben Transaktion konkurrierten. Bald stellten wir fest, dass der Node in Nord-Virginia immer am schnellsten war.

Das überzeugte uns, dass Nord-Virginia der beste Standort für Sniping-Server war.

Weitere Recherchen bestätigten unsere Vermutung. Fast alle Nutzer handelten über MetaMask, das alle „Add Liquidity“-Transaktionen über Infuras öffentlichen RPC-Endpunkt leitete – und Infuras Server standen in Nord-Virginia. Generell war die meiste Ethereum-Infrastruktur dort konzentriert.

Deshalb erwies sich der AWS-Node in Nord-Virginia als die wettbewerbsfähigste und latenzoptimale Sniping-Konfiguration.

Wir entwickelten auch einen sehr standardisierten Sniping-Prozess für Altcoins:

1. Zielsuche: Normalerweise halfen uns 10–15 Krypto-Freunde, neue heiße Altcoins zu finden. Wer das Ziel zuerst entdeckte, durfte mit 15% Kapitalanteil am Sniping teilnehmen (und trug auch das entsprechende Risiko). Einige Freunde verdienten allein durch das Finden von Sniping-Zielen 300.000 bis 700.000 US-Dollar.

2. Bestätigung der gelisteten DEX (Uniswap, Sushiswap usw.);

3. Bestätigung des Handelspaars (ETH, USDT, USDC usw.);

4. Identifizierung der Wallet-Adresse, die für das Listing verantwortlich ist (On-Chain-Tracking);

5. Deployment des Sniping-Smart-Contracts, Festlegung der Parameter: Kapitalgröße und Kauf-Limit;

6. Sofortiger Verkauf nach dem Listing, meist innerhalb von 30 Minuten – denn die meisten Altcoins sind wertlos.

Die Polkastarter-Ära

Von Oktober bis Anfang Dezember war der Markt relativ ruhig. Neue Token wurden seltener gelistet, und wir dachten schon, die Sniping-Ära sei vorbei. Zum Glück hatten wir viel ETH angesammelt – selbst einfaches Halten war angenehm und entspannt.

Doch im Dezember kehrte der Altcoin-Markt zurück. Die Token-Listings auf Uniswap wurden wieder lebhaft, und ein neues Launchpad tauchte auf: Polkastarter.

Das erste Listing war das SpiderDAO-Projekt, pro Wallet war der Kauf auf 2,5 ETH limitiert. Mein Bruder entdeckte jedoch, dass dieses Limit nur auf der UI galt – wir konnten über den Contract direkt große Mengen kaufen. Wir schickten mehrere große Transaktionen, kauften 50% des Angebots und snipten beim Listing. Dieser Trade brachte uns 500.000 US-Dollar – wir waren zurück.

Dieses Beispiel zeigt den Zustand des Krypto-Ökosystems: Die meisten Projektteams sind absolute Laien und wissen nicht, was sie tun. Für uns war das ein Geschenk des Himmels – natürlich nutzten wir das aus.

Damals begannen einige DeFi-Projekte mit synthetischen Assets, und wir verdienten durch Arbitrage 600.000 US-Dollar.

Dezember wurde zum Wendepunkt unserer Reise – mein Bruder kündigte seinen Job als Universitätsprofessor.

Im Januar zogen wir nach Dubai und widmeten uns beide voll und ganz dem Sniping.

Unsere Einstellung war einfach: Jede Gelegenheit nutzen, keine auslassen. Selbst wenn nur „läppische“ 10.000 US-Dollar Gewinn möglich waren, griffen wir zu. Wir wussten, dass dieses Zeitfenster nicht ewig offen sein würde und wollten keine Chance verpassen.

Im Januar erzielten wir weitere gute Gewinne, etwa mit PHOON – insgesamt 3 Millionen US-Dollar.

Die meisten Gewinne hielten wir in ETH, und der ETH-Preis stieg rasant – von 200 US-Dollar beim Start unseres Snipings auf 1.400 US-Dollar Ende Januar, innerhalb von nur fünf Monaten.

Anti-Sniping-Maßnahmen

Ab Februar 2021 begannen immer mehr Projektteams, Anti-Sniping-Maßnahmen beim Token-Listing einzuführen. Die Leute waren Sniper leid und bauten Schutzmechanismen in die Token-Distribution ein.

Erste Maßnahme: Kauf-Limit. In den ersten Minuten nach dem Listing konnte jeder Nutzer nur X Token kaufen. Mein Bruder entwickelte als Erster einen Sniping-Smart-Contract mit Loop-Funktion, der in einer Transaktion den Großteil des Angebots kaufte – jeder Loop kaufte die maximale erlaubte Menge. Mit diesem Contract stachen wir aus der Konkurrenz hervor, denn die meisten anderen Sniper hatten diese Technik nicht.

Smart-Contract-Innovation war einer unserer größten Vorteile. Mein Bruder fand immer neue Wege zum Sniping, und wir begrüßten Anti-Sniping-Maßnahmen sogar – sie machten den Wettbewerb weniger hart.

Zweite Maßnahme: Kauf-Limit pro Wallet. Mein Bruder entwickelte einen Hauptvertrag mit „Sub-Smart-Contracts“, wobei für jede Kauftransaktion ein neuer Sub-Contract aufgerufen wurde.

Diese Funktionen waren extrem nützlich und spielten in den folgenden Monaten während des Altcoin-Hypes auf Binance Smart Chain eine große Rolle.

Polkastarter-Blütezeit und harter Wettbewerb

Ab Februar 2021 begann offiziell die Polkastarter-Ära. Jeder Token, der dort gelistet wurde, explodierte im Preis – für Sniper war jeder Token eine siebenstellige Gewinnchance.

Doch der Wettbewerb wurde extrem hart. Wir waren zwar weiterhin profitabel, aber es wurde zunehmend schwieriger.

Wir entwickelten eine neue Funktion namens „Suicide Sniping“.

Das Prinzip war einfach: Wir stellten fest, dass viele Spieler beim Sniping kein Kauf-Limit setzten. Unsere „Suicide Sniping“-Funktion schickte eine zusätzliche Transaktion ohne Limit, die nach vier Blöcken automatisch verkaufte und so alle nach uns kommenden Sniper abräumte.

Das war keine Strategie, die unser Schicksal veränderte, aber damit 50–150 ETH zu verdienen, war einfach.

Später wurde der Wettbewerb noch härter. Ein Typ namens 0x887 war schneller als alle anderen. Wir verbrachten unzählige Stunden damit, den Bot zu verbessern, versuchten, Ethereum-Nodes für maximale Geschwindigkeit zu optimieren, testeten Tag für Tag – aber wir konnten diesen Sniper nie schlagen.

Binance Smart Chain-Hype

Mitte Februar 2021. Mein Bruder und ich zogen in dieselbe Wohnung in Dubai – das war großartig, denn in den letzten sechs Jahren hatten wir nie in derselben Stadt gelebt. Wir widmeten uns voll dem Sniping, suchten ständig neue Chancen und waren bereit, neue Features zu entwickeln.

Obwohl der Wettbewerb auf Ethereum bereits extrem war, snipten wir weiter und waren weiterhin profitabel, aber wir wussten, dass das nicht ewig so bleiben würde.

Wir hörten, dass das Binance Smart Chain (BSC)-Ökosystem boomte und einige Token dort sehr gut liefen. Wir entschieden uns, massiv BNB zu kaufen – damals etwa 80 US-Dollar – schließlich würden wir sie vielleicht bald fürs Sniping brauchen.

Unser erstes Sniping auf BSC war am 16. Februar mit dem Altcoin BRY. Wir hatten keine Ahnung von den Sniping-Mechanismen und dem Wettbewerb auf BSC – Zeit, es herauszufinden.

Wir investierten 200 BNB, verkauften alles innerhalb von 30 Minuten und verdienten 800 BNB, umgerechnet 80.000 US-Dollar. Nicht so viel wie auf Ethereum, aber auch nicht schlecht – das Potenzial war da.

Unser zweites BSC-Sniping-Ziel war MATTER: 75 BNB investiert, 2.100 BNB verkauft. Wow, 2.000 BNB Gewinn! Und der BNB-Preis stieg stark, bis Ende Februar auf 240 US-Dollar. Wir spürten das enorme Potenzial – Top-Sniper wie 0x887 schienen BSC zu ignorieren, für uns war das wie geschenktes Geld. Wir mussten alles geben und jedes Ziel snipen.

März war ein ertragreicher Monat. Die Token-Listings auf Ethereum waren weiterhin heiß, wir verdienten mehrere Millionen Dollar; der BSC-Markt war noch verrückter, im März machten wir 15.000 BNB Gewinn, allein mit KPAD 8.300 BNB.

Ich erinnere mich besonders an das KPAD-Sniping – unser bisher größter Einzelgewinn.

Ich war in meiner Wohnung in Dubai, wusste, dass der Token extrem gefragt war und explodieren würde. Ich war so nervös, dass ich schwitzte und zweifelte, ob ich überhaupt reinkommen würde.

Nach dem Listing war BSCscan überlastet, ich loggte mich bei Pancakeswap ein und sah eine riesige Menge KPAD im Wallet – Wahnsinn! Ich war sofort hochkonzentriert, wie ein besessener Computerfreak, und begann, in Tranchen zu verkaufen. Schon beim Verkauf von 1% der Position machte ich einen riesigen Gewinn. Meine Hände zitterten, ich war voll fokussiert, und innerhalb einer Stunde verdiente ich 2 Millionen US-Dollar.

Fünf Tage später sollte ein Altcoin namens COOK auf mehreren Chains gelistet werden. Ich sagte zu meinem Bruder, wir sollten uns auf die Huobi Eco Chain (HECO) konzentrieren, weil dort kaum Konkurrenz zu erwarten war. Nach dem Listing auf HECO investierten wir 550 BNB, transferierten die Token dann auf BSC, bevor das Handelspaar dort freigeschaltet wurde, und verkauften alles – 3.000 BNB Gewinn. Ein großartiges Gefühl!

Ende März war der BNB-Preis bereits auf 300 US-Dollar gestiegen.

BSC-Infrastruktur und Optimierung

Anfang April verlangsamte sich das Markttempo. Wir nutzten die Gelegenheit für einen Urlaub auf den Malediven, aber kaum angekommen, hörten wir, dass auf BSC mehrere heiße Altcoins gelistet werden sollten – wir mussten vorbereitet sein.

Wir entschieden uns für Geschwindigkeitstests auf BSC. Damals funktionierte BSC anders als Ethereum: Auf Ethereum musste man schnell ausstehende „Add Liquidity“-Transaktionen erkennen und die eigene Transaktion an andere Nodes senden.

Doch wir hatten schon Wochen zuvor festgestellt, dass die Reihenfolge der Transaktionen innerhalb eines Blocks auf BSC zufällig war. Wenn man eine Kauftransaktion nach Erkennen der ausstehenden Transaktion schickte, konnte sie vor der „Add Liquidity“-Transaktion ausgeführt werden und fehlschlagen.

Wir deployten 10 Nodes auf AWS weltweit, jeder schickte 50 Transaktionen, um eine zufällige Testtransaktion zu snipen. Nach 20 Testläufen analysierten wir die Transaktionen, die im Zielblock landeten.

Die wichtigsten Erkenntnisse:

1. Die besten Nodes standen in Nord-Virginia, Frankfurt, manchmal auch Tokio;

2. Die ersten 5–15 Transaktionen pro Node hatten die höchste Erfolgswahrscheinlichkeit;

3. Die leistungsstärksten AWS-Server ermöglichten mehr erfolgreiche Transaktionen im Zielblock.

Für spätere Sniping-Trades bauten wir auf BSC eine Infrastruktur mit 150–200 Nodes auf, jeder schickte 10 Transaktionen.

Die AWS-Kosten für diese Infrastruktur lagen monatlich bei 40.000 bis 60.000 US-Dollar.

Für meinen Bruder war der Betrieb dieser Infrastruktur eine große Herausforderung – er musste jeden Node einzeln auf 150 Terminals starten. Wir hatten keine Angestellten, alles machten nur wir beide.

Wir hatten auf BSC einen riesigen Vorteil: Einerseits unsere Erfahrung von Ethereum, andererseits die Bereitschaft, in Infrastruktur zu investieren – das setzte für kleine Sniper eine hohe Hürde.

Die Memecoin-Ära auf BSC

Jetzt konzentrierten wir uns voll auf BSC, manchmal snipten wir sechsmal am Tag, hatten kaum Zeit für ein normales Leben und dachten nur noch ans Sniping. Wir waren ständig im Wettlauf mit der Zeit, die meiste Zeit verbrachten wir mit der Vorbereitung neuer Sniping-Trades und hatten kaum Gelegenheit, die Ausrüstung zu optimieren.

Ich erinnere mich an viele Sniping-Erlebnisse, besonders an PINKM (Pinkmoon) – wegen des Kauf-Limits snipten wir mit 120 Wallets und verdienten in zwei Stunden 3 Millionen US-Dollar. Am nächsten Tag kaufte ich mir einen Lamborghini Aventador SV.

Im Mai 2021 wurden auf BSC zwei Launchpads populär, auf denen jeder eine Listing-Transaktion ausführen konnte. Mein Bruder entwickelte als Erster einen Smart Contract, der in einer Transaktion das Listing und den Kauf erledigte.

Heute ist das vielleicht Standard, aber damals machte das niemand. Ich erinnere mich, dass in einer Woche die Projekte auf diesen beiden Launchpads extrem gefragt waren – wir snipten fast alle gelisteten Token und verdienten eine Woche lang täglich siebenstellige Beträge. Eines Abends war ich mit Freunden im Nammos-Restaurant essen, mein Bruder schrieb mir, dass er einen Trade snipen würde, und als ich nach Hause kam, hatten wir wieder 1 Million US-Dollar mehr verdient.

Ende des Monats kühlte der Markt auf BSC ab, wir entschieden uns, bei einem BNB-Preis von etwa 450 US-Dollar den Großteil unserer Positionen zu verkaufen.

Im Juni gab es noch einige Sniping-Gelegenheiten, aber der Markt wirkte insgesamt schwach.

Das Ende dieser Sniping-Ära war für uns eine Erleichterung – wir waren völlig erschöpft und brauchten dringend eine Pause.

Den ganzen Sommer über reisten wir viel und konnten das Leben endlich genießen.

Ein unerwarteter Geldsegen

Im August 2021 genossen wir den Sommerurlaub, waren kaum im Kryptomarkt aktiv und machten nur Grundlegendes. Zufällig entdeckten wir, dass in einer Blacklist-Wallet noch EVN-Token lagen, die wir zuvor nicht verkaufen konnten.

Damals explodierte der EVN-Preis, und allein die Token in dieser Wallet waren etwa 1 Million US-Dollar wert (ohne Slippage, laut Etherscan) – und wir hatten über 20 solcher Blacklist-Wallets.

Wir versuchten zunächst, auf Uniswap Token im Wert von 200 US-Dollar zu verkaufen – es klappte. Wir dachten: „Wow, vielleicht können wir in jeder Wallet kleine Mengen verkaufen und ein paar Tausend Dollar verdienen.“

Wir versuchten es erneut in derselben Wallet und verdienten diesmal 2.000 US-Dollar. Wir waren verblüfft und dachten, dieser Nachmittag könnte sehr lukrativ werden.

Dann versuchten wir es erneut und verkauften diesmal alle Token in dieser Wallet: Am Ende erhielten wir 233 ETH (ursprünglich hatten wir nur 2,5 ETH investiert).

Das Adrenalin schoss in die Höhe, wir überprüften sofort alle Blacklist-Wallets und verkauften so schnell wie möglich auf Uniswap. Einige Wallets waren noch gesperrt, andere nicht mehr – wir hatten keine Ahnung, warum. Wir verkauften wie verrückt und sahen, wie Millionen Dollar auf unser Konto flossen – es war wie Gelddrucken.

15 Minuten lang verkauften wir alles, was wir finden konnten, und transferierten das Geld sofort ins Cold Wallet. Wir hatten mit 2–3 Millionen Dollar gerechnet, aber an diesem Sommernachmittag verdienten wir 6 Millionen Dollar aus dem Nichts.

Bis heute wissen wir nicht, was passiert ist oder warum die Wallets entsperrt wurden.

In diesem Monat verkauften wir auch einen Großteil der durch Sniping verdienten ETH, als der Preis die 3.000 US-Dollar überschritt – wir fanden, es war Zeit, Gewinne zu sichern und finanzielle Freiheit zu erreichen.

Schlusswort

Das war vielleicht das verrückteste Jahr unseres Lebens. Ursprünglich hatten wir nur 40.000 US-Dollar Kapital, keine Ahnung von Blockchain-Logik und keinerlei Kenntnisse in Solidity.

Am Ende hatten wir auf über zehn Chains mehr als 200 Altcoins gesnipt. Das alles mit meinem Bruder zu erleben, war eine große Ehre.

Die emotionalen Höhen und Tiefen und die Spannung sind kaum in Worte zu fassen.